Band 1272: Das Feld der weinenden Krieger

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PZ Band 1272: Das Feld der weinenden Krieger

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Loxagon Offline
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Beitrag von Loxagon »

In Interviews sagte er immer, dass er den 2 Teiler damals nicht kannte UND von Jason Dark die Aufgabe bekam was zur Amulettvergangenheit zu schreiben inkl. Leonardo etc.

JD war ja ewig der Lektor.
Sinclair Offline
Beiträge: 6418
Registriert: So Apr 12, 2020 12:01 pm
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RE: Band 1272: Das Feld der weinenden Krieger

Beitrag von Sinclair »

Handlung: Weil Zamorra immer noch beunruhigt ist, kontaktiert er seinen Freund, den orientalischen Geisterjäger Ibrahim Choukri, in der Hoffnung mehr über den Ausgrabungsfund bei Jerusalem zu erfahren. Choukri wusste aber nur, dass Leonardos Knappe ein Kreuz des Vatikans bei sich führte, was das Rätsel eher vergrößerte. Die wahre Gefahr erkannten Zamorra und Nicole auch durch diesen Hinweis noch nicht und wähnten sich in einer trügerischen Sicherheit.

Meinung: Im zweiten Teil des Zweiteilers, zum Zyklus-Auftakt, von Stephanie Seidel, ging es nun doch nach China, um dort die zweite Grenze zu finden. Dann hatte ich doch mit meiner ursprünglichen Annahme nicht vollkommen daneben gelegen. Der Zyklus wird absehbar eine Reise um die Welt bieten, nur eben nicht in 80 Tagen. Erneut lieferte der Künstler Azrael ap Cwanderay ein passendes und eindrucksvolles Titelbild zum Roman. Auch der Anführer der Shenniden Ibrahim Choukri, eine der Hauptfiguren aus Stephanies vorherigem Zyklus, wurde nicht ganz vergessen und erhielt nun auch in diesem Roman zumindest eine kleine Gastrolle, die belegte dass auch die orientalischen Geisterjäger keineswegs arbeitslos wurden, auch wenn sie nicht mehr allein im Mittelpunkt standen, weil Stephanie das Thema wechselte. Und wer weiß wo die Grenze des afrikanischen Kontinents sein wird?

Die Verhältnisse in Peking oder China allgemein, egal ob Politik oder normale Rush-Hour wurden von Stephanie stimmig und realistisch in den Roman integriert. Mit der Schlacht von Changping nutzte Stephanie dieses Mal ein reales und grausiges Ereignis aus der chinesischen Geschichte, dass laut Wikipedia 260 v. Chr. Statt fand und nicht 262 v. Chr. wie es im Roman angegeben wurde. Richtig war aber, dass es eine der blutigsten und verlustreichsten Schlachten der Menschheitsgeschichte war, nach der, bis auf die 240 jüngsten Soldaten, alle unterlegenen Soldaten lebendig begraben wurden, damit sie nicht mehr gegen den späteren ersten Kaiser von China revoltieren konnten. Ebenfalls ein kleiner Unterschied zu Stephanies Version im Roman. Ich war jedenfalls schon sehr gespannt welche unheimlichen Ereignisse es an den Orten der übrigen fünf Grenzen wohl gegeben hatte oder geben sollte.

Ob gewollt oder ungewollt. Komisch war der schwule Vampir Fan Fan auf alle Fälle. Das Vampire lockere Zähne bekamen wenn sie mit AIDS verseuchtes Blut tranken, wie es bei Fan Fan der Fall war, war mir jedenfalls neu. So etwas hatte ich bislang weder gehört noch gelesen, komisch war es aber auf alle Fälle. :)
Zusätzlich sorgten noch die Tücken der chinesischen Küche für den nötigen Humor vor dem Finale. :)

Dass die Hauptpersonen einer Serie in einem Teil eines Mehrteilers schon mal nur eine Nebenrolle spielten, kam bereits öfter vor. Eher selten war es aber, dass sie in einem Zweiteiler, wie hier Zamorra und Nicole nur ein besseres Statisten-Dasein führten. Die Dämonenjäger hielten sich mit Nebensächlichkeiten auf und kamen der wahren Gefahr überhaupt nicht auf die Spur.

Also waren der Historiker Gaspard Devaudan und sein Assistent Raoul Mérot die wahren Hauptpersonen. Sie begannen als angesehene und unbescholtene Fachleute, bevor sie durch ihre Gier nach Reichtum und Macht immer mehr der Dunkelheit verfielen, wobei sie mehr und mehr Werte wie Moral und Anstand ignorierten und mit Füßen traten. Um die zweite Grenze niederzureißen wurden sie zwar noch nicht persönlich zu Mördern, aber sie waren zumindest mitschuldig am Tod einer Gruppe von Regierungskritikern, die von Regierungstruppen gnadenlos getötet wurden. Der Weg in den Abgrund war für Devaudan und Mérot vorgezeichnet. Irgendwann werden sie sicherlich auch persönlich morden und das vermeintliche Gold, oder andere Schätze, werden sich am Ende in Luft auflösen, während für die vermeintlichen Glücksritter nur Tod und Verderben übrig bleiben wird.

Am Schluss stand dann passender Weise: „Kein Ende“. Ich war dann gespannt wie es weitergehen wird, was hoffentlich nicht allzu lange dauern möge. Auch für diesen Roman vergab ich erneut die Note 2 = Gut und damit 4 von 5 Amuletten. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich erneut mit Sehr gut abgestimmt.


:thumbup: :buch:
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Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
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Corto Feldese Offline
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Beitrag von Corto Feldese »

Bisher spielten die "Zamorra"-Romane von Stephanie Seidel meist - mit Zamorras Studienfreund Willem, der wie Zamorra ewig jung bleibt, in seinem Fall nicht dank der Lebensquelle, sondern dank eines Djinns - im Orient bzw. unter Verwendung orientalischer Mythen.
(Willem selbst lebt in Andalusien, das ja früher arabisch war).

Diesmal geht es (Willem-frei) nach China, allerdings nicht für Zamorra oder Mitglieder seines Teams, sondern für Stephanies zwei archäologische Protagonisten, die sich Reichtum davon versprechen, wenn sie dazu beitragen, Grenzen niederzureißen, die einen gefallenen Engel von der Menscheit fernhalten sollen.
Zamorra hat in dem Heft wieder nur einen Cameo-Auftritt (der zudem so wirkt, als wolle man damit nur rechtfertigen, warum diese Geschichte in dieser Serie erscheint...)

Die Romane von Stephanie Seidel, die ich so geschätzt habe, dass ich diesem Zweiteiler sehr entgegengefiebert habe, waren schon immer langsam, mit viel Liebe zu Details, vielen Beschreibungen.

Aber diesmal hat sie es übertrieben.
Sonst hatte sie immerhin in die ganzen Details eine nette, originelle Geschichte eingebaut. Und auch Zamorra irgendwann mal agieren lassen.

Doch diesmal ist die Geschichte selbst doch höchst abgedroschen.

Zum einen das Fantasy-typische "die Protagonisten müssen Verschiedenes an verschiedenen Orten einsammeln oder lösen und dann zum nächsten Ort wechseln" (witzigerweise haben die alten Zaubermond-"Ballards", die ich nun lese, in dem Punkt gerade dasselbe Muster: Ballard muss von Roman zu Roman Runen finden, erobern und sammeln, um in Sachen Sohnbefreiung weiterzukommen), und zum anderen findet man mal wieder das abgedroschene "Natürlich legt der Teufel die Gierigen rein"...

Speziell da hatte ich mehr erwartet, hier sind es ja zwei Verführte, da hatte ich gehofft, dass diese unterschiedlich reagieren. Dass es da einen Twist, eine interessante Entwicklung gibt. Fehlanzeige. (Obwohl Stephanie die beiden ja wirklich gekonnt mit Leben "gefüllt" hat.)

Zudem wird in dem Zweiteiler immer wieder betont, dass die gefallenen Engel nicht drängend, verführend etc. eingreifen dürfen, die Menschen müssen sich eher frei entscheiden.

Und wie sieht es dann zum Ende des Hefts aus? Wenn das keine aktive Verführung, nicht sogar schon Nötigung ist...

Das hat mich nach den vielen Erklärungswiederholungen schon genervt (und zeigt auch hier evtl. mal wieder, wie es um die Lektorarbeit steht...)

Je größer die Vorfreude ist, umso größer ist natürlich die Enttäuschung.
Trotz gewohnt sehr schöner Schreibe und für sich auch interessanter Infos verdient dieses Heft von mir nur ein "mittel".

Bleibt die Frage, wie lange man jetzt noch auf eine Fortsetzung (der ja "abgebrochenen" Story) warten muss. Und ob diese endlich wieder packender gestaltet ist.
Und vielleicht sogar Titelheld Zamorra eine tragende Rolle spielt... :winke:
FabianF Offline
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RE: Band 1272: Das Feld der weinenden Krieger

Beitrag von FabianF »

Original von Sinclair
Ob gewollt oder ungewollt. Komisch war der schwule Vampir Fan Fan auf alle Fälle. Das Vampire lockere Zähne bekamen wenn sie mit AIDS verseuchtes Blut tranken, wie es bei Fan Fan der Fall war, war mir jedenfalls neu. So etwas hatte ich bislang weder gehört noch gelesen, komisch war es aber auf alle Fälle. :)
Ich fand den Passus eher geschmacklos (hätte die Autorin so einen Joke auch über, sagen wir mal, Krebs, gemacht?) und latent homophob, wie ich es eher in einem Heftroman der 80er oder 90er-Jahre erwartet hätte. Ich wunderte mich auch sehr darüber, wie sich Fan Fan im Zweiten Weltkrieg infiziert haben kann, weil das Virus sich erst ab Anfang der 80er-Jahre weltweit verbreitet hat. (Man kann sich auch nicht "mit AIDS infizieren", nur mit HIV; AIDS ist das Krankheitsbild, d.h. die Summe der Symptome, zu denen die Zerstörung des Immunsystems durch HIV bei Nichtbehandlung führt, also bei Menschen jedenfalls, bei Vampiren offenbar nicht).
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Weltenbummler Offline
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RE: Band 1272: Das Feld der weinenden Krieger

Beitrag von Weltenbummler »

Original von FabianF
Original von Sinclair
Ob gewollt oder ungewollt. Komisch war der schwule Vampir Fan Fan auf alle Fälle. Das Vampire lockere Zähne bekamen wenn sie mit AIDS verseuchtes Blut tranken, wie es bei Fan Fan der Fall war, war mir jedenfalls neu. So etwas hatte ich bislang weder gehört noch gelesen, komisch war es aber auf alle Fälle. :)
Ich fand den Passus eher geschmacklos (hätte die Autorin so einen Joke auch über, sagen wir mal, Krebs, gemacht?) und latent homophob, wie ich es eher in einem Heftroman der 80er oder 90er-Jahre erwartet hätte. Ich wunderte mich auch sehr darüber, wie sich Fan Fan im Zweiten Weltkrieg infiziert haben kann, weil das Virus sich erst ab Anfang der 80er-Jahre weltweit verbreitet hat. (Man kann sich auch nicht "mit AIDS infizieren", nur mit HIV; AIDS ist das Krankheitsbild, d.h. die Summe der Symptome, zu denen die Zerstörung des Immunsystems durch HIV bei Nichtbehandlung führt, also bei Menschen jedenfalls, bei Vampiren offenbar nicht).
Hallo Fabian,

liest du PZ noch immer? Vollständig? Magst du vielleicht einmal schreiben, ob dir die Serie noch gefällt? Es gibt hier so wenig Feedback aktuell. Als Autor ist das, als wenn man bei Glatteis durch die schwärzeste Nacht schliddert ...

Alles Gute,
Thilo
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