Harker besucht mal wieder seine Lady Eliza. Zusammen gehen zur Geburtstagsparty ihrer Freundin Luycy auf Baldoon House. Es dauert nicht lange, bis die handlungstragende Bestie aktiv wird und es den ersten Toten unter den Geburtstagsgästen gibt. Andererseits gibt es natürlich zwischen den Leuten Missgunst und Rivalitäten. Vielleicht steckt mehr hinter der Sache. Der Leser darf also miträtseln.
Man ruft unverzüglich die Polizei und der eintreffende Inspektor ist ausgerechnet derjenige vom letzten Eliza-Abenteuer. Zufälle gibt’s! Er weiß daher, dass er Eliza und Harker vertrauen kann und bezieht sie in die Ermittlungen mit ein. So sind die Hauptfiguren dann im Fall mit drin.
Schließlich erfahren Eliza und Harker die Legende um die Bestie von Baldoon. Der Geisterhund selbst soll nicht gefährlich sein, aber er ist einTodesohmen. Wie ärgerlich, dass Eliza ihn inzwischen auch kurz erblicken konnte. Ist sie als nächstes dran? Oder gibt es immer noch eine natürliche Erklärung dafür? Hoffentlich ist der Roman keine zu starke Kopie vom Baskerville-Fluchhund. Die Grundatmosphäre ist jedenfalls ähnlich, aber das ist ja nichts schlimmes.
Es kristallisiert sich heraus, dass die altbekannte Legende hier eher anders herum ist. Der Hund ist ein Beschützer der Familie und taucht deshalb immer kurz vor jedem Mord auf. Da das Biest nicht eingreift, muss der Killer irgendetwas besitzen, um den Geisterhund zu kontrollieren oder auf Abstand zu halten. Aber was? Eliza und Harker haben nur weitere Fragen gefunden, kaum Antworten, die ihnen weiterhelfen. Im letzten Viertel der Geschichte müssen sie langsam mal voran kommen.
In ihrer Ratlosigkeit befragen sie schließlich den Dörfler, der ihnen im letzten Band mit dem Engelsfeuer gegen den Meeresteufel geholfen hat. Was reiner Zufall war und für mich damals schon einer der Kritikpunkte an dem Heft. Soll der jetzt nochmal als Lösungsgeber herhalten? Bitte nicht. Aber dieser Edgar weiß dann tatsächlich, was zu tun ist. Wie man den Talisman stören kann, der den Geisterhund im Griff hat. Dafür braucht man einen Priester. Mit Edgar zusammen wohnt zufällig ein Schulleiter, der…früher mal Priester war. Diese Zufälle auch immer.
Dann eilen sie zurück nach Baldoon House. Auf dem Weg treffen sie zufällig auf ein paar Geldeintreiber. Einer der Verdächtigen schuldet jemandem noch eine Menge Geld. Durch den Mord an Lucy könnte er an die Kohle kommen. Auf den letzten Seiten fügt sich alles zusammen. Eliza und Harker treffen dann genau richtig ein, um den vermuteten Killer zu überrumpeln, wie er Lucy mit einem Messer töten will. Nach mehreren geschickten aber gescheiterten Versuchen hat er die Heimlichkeit offenbar aufgegeben und kümmert sich auf die direkte Art darum. Naja, Auf den letzten 3 Seiten muss man halt fix machen. Da man den Talisman unwirksam gemacht hat, kann zum Glück die Bestie von Baldoon endlich eingreifen und sich den Bösewicht holen.
Am ersten Abenteuer von Eliza und Harker hatte ich grundsätzlich nichts auszusetzen. Ein paar Kleinigkeiten, die den Lesespaß aber nicht getrübt haben. Hier muss ich leider gezielter meckern. An sich eine nette „Murder Mystery“, wieder mit der gewohnt ruhigen-altmodischen Stimmung. Hat mich ein an Edgar Wallace in Schwarzweiß erinnern. Lange Zeit tappen Eliza und Harker im Dunkeln…und dann geht plötzlich alles ganz schnell. Wieder über diesen Edgar, wie im letzten Band. Den Name will ich in den kommenden Geschichten nicht mehr lesen! Und natürlich hat Edgar wieder nicht nur das nötige Wissen zur Hand, sondern auch zufällig die Mittel, dieses theoretische Wissen umzusetzen. Hier wohnt er direkt mit einem Priester zusammen, der benötigt wird.
Ganz entgegen dem bedachten und ruhigen Erzählstil bis hierhin muss dann alles ganz schnell und fast schon überhastet gelöst werden. Man weiß ja immer noch nicht, wer der Mörder ist. Also schreibt man schnell Geldeintreiber rein, die den Verdacht enorm auf eine Person lenken. Die dann zum Finale auf frischer Tat ertappt wird, weil das Heftromantiming stimmt. Zum Glück hat man sich da um den Geisterhund gekümmert. Nur so wird ein weiterer Mord verhindert.
Sehr Schade. Ich mag die Schreibe von Morgan D. Crow. Dieses Gruselabenteuer ist (nur wegen dem letzten Viertel) für mich klar schlechter als sein Einstiegsband. Immer noch GUTe

:baff: :baff: :baff: :baff: (6 von 10 Totenköpfe). Hoffentlich ein „Ausrutscher“, aber falls er Edgar bewusst in jedem Fall als Lösungsgeber-Sidekick einsetzt, bin ich eventuell raus.