Der Bastler Douglas Green trifft in einem Chat einen Kollegen namens Carlson, der tatsächlich über die Entfernung telekinetische Tricks beherrscht. Douglas wird das Ganze schnell unheimlich und er loggt sich aus. Da klingelt es an seiner Tür. Eine Kapuzengestalt bittet um Einlass und irgendwie ist Douglas sich sicher, dass es sein Chatpartner ist. Der Fremde will ihm zum Durchbruch verhelfen. Obwohl Douglas das eigentlich nicht möchte, lässt er ihn herein.
[COLOR=bbcf83]Gleichzeitig schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. Der Gedanke daran, dass er soeben vermutlich den größten Fehler seines Lebens begangen hatte.[/COLOR]
Der Straßenmusiker Vernon Coley, spielte während des Chats vor dem Haus und wurde später im Park von der Kuttengestalt angesprochen. Ebenfalls mit einem verlockenden Erfolgsversprechen. Für ihn ging die Sache gar nicht gut aus. Seine Leiche wird ein Fall für Tanner, der natürlich gleich John mit ins Boot holt. Wieso eigentlich? Naja, der Tote hat weiße Augäpfel, ist also blind. Aber er hatte Notenblätter bei sich, wozu sollte die ein Blinder brauchen? Keine Ahnung, dafür gibt es viele mögliche Erklärungen? Nur deswegen John so früh in den Ermittlungen einzuschalten finde ich übertrieben.
Douglas‘ Besucher kann nicht nur Gegenstände mit Gedankenkraft bewegen. Er kann auch die Gedanken von Menschen steuern, sie zu seinen Marionetten machen. Und Douglas steht nun unter seiner Kontrolle.
[COLOR=bbcf83]“Du wirst mir hörig sein und tun, was immer ich will. Auch wenn es Tod und Verderben bedeutet!“[/COLOR]
Im zweiten Heftdrittel geht es ab in die Vergangenheit für eine Rückblende. Es ist 1598 und Carlson hat eine tödliche Krankheit erwischt. Um sein Leben zu retten verschreibt er sich dem Teufel. Asmodis weiß, dass Carlson als Wahrsager arbeitet und will sich das zunutze machen.
[COLOR=bbcf83]“Menschen werden zu dir kommen. Ich werde dir Visionen schenken. Und du wirst ihnen davon berichten. Es werden furchtbare Visionen sein. Du wirst ihre Seelen in meine Arme treiben.“[/COLOR] Also Telekinet, Gedankensteuerer und jetzt auch noch Wahrsager? Wie passt das zusammen? Bis jetzt bin ich von dem Roman echt nicht überzeugt.
In der Gegenwart steuert Carson sein neuestes Opfer zur Arbeit, wo er in einem Lokal kocht. Als sein Chef ihn anschnauzt, weil er etwas zu spät kommt, wird Douglas Green wütend und will ihn gleich killen. Im Heftromanglück fasst er da auf einen heißen Grillrost und er erlangt die Kontrolle über seinen Körper zurück.
[COLOR=bbcf83]Hätte er sich nicht durch seine Ungeschicklichkeit die eigene Hand verbrannt, wäre in dieser Küche ein Mensch gestorben![/COLOR] Also hat Carson nicht die volle Kontrolle, sondern kann nur Emotionen hochbrodeln lassen?
Im Park untersucht John die Leiche mit dem Kreuz. Es reagiert nicht.
[COLOR=bbcf83]“Glaubst du, ich habe blinden Alarm geschlagen?“, fragte Tanner.[/COLOR] Möglich. Kurz darauf gibt es einen weiteren Zwischenfall. Ein Pater hat sich in einem Lesesaal eingeschlossen und antwortet nicht mehr. Tanner ruft John hinzu. Gut, nachdem man die Tür aufgebrochen hat, findet man ihn tot mit weißen Augäpfeln vor. Das wäre der Zeitpunkt, wo Tanner John hätte alarmieren sollen. Nicht vorher, nur weil irgendein Geistlicher im Lesesaal nicht mehr auf ein Klopfen reagiert. Eigentlich mag ich Marc Freund aber….was soll das denn? Ganz ehrlich, da hat mir der letzte Dark mit der höllischen Geigenspielerin fast besser gefallen.
Hoffentlich wird die zweite Hefthälfte besser, das hat der Roman dringend nötig. Douglas Green arbeitet weiter seine Schicht ab, als seine Kollegin Tracy vor dem Lokal eine Auseinandersetzung mit ihrem gewalttätigen Lover hat. Er mischt sich ein und bekommt eine verpasst, wodurch Carlson ihn ihm erwacht? Nanu, zuvor hat Schmerz den Dämon doch gebändigt, nun lockt es ihn gerade hervor? Carsons Kräfte werden in Douglas Green aktiv und er reißt direkt mal eine ganze Antennenanlage vom Dach, um sie auf den Typen fallen zu lassen.
In 1598 hat sich langsam herumgesprochen, dass Carlsons Kunden sich das Leben nehmen. Er wird von einem Lynchmob gefasst.
[COLOR=bbcf83]Er dachte kurzzeitig an seinen Beschützer, an Asmodis. Würde er handeln?[/COLOR] Natürlich nicht, jedenfalls jetzt noch nicht. Carlson wird geblendet, erstochen und in einen Graben geworfen, den man dann zuschüttet.
Im Lesesaal hat Tanner einen Geistesblitz. Hier ist gar kein Buch. Was der Pastor wohl gerade gelesen hat, als es ihn erwischt hat? Vielleicht ist es wichtig.
[COLOR=bbcf83]“Er wird ja wohl nicht hier gesessen und meditiert haben. Immerhin ist das hier ein Lesesaal.“[/COLOR] Ein Priester hat den Pater von „Houndsditch“ reden gehört. Irgendwie hat man hier eine Buchdatenbank mit Stichwortsuche und es gibt nur ein einziges Buch, das sich mit dem alten Teil Londons befasst. Das hat der Pater wohl vor seinem Tod ins Regal zurückgestellt. Schön, jetzt hat man das Buch. Aber wie soll man die Stelle herausfinden, die der Pater gelesen hat?
[COLOR=bbcf83]“Es gibt da einen kleinen Trick“, sagte ich, während ich das Werk vorsichtig mit dem Buchrücken auf den Tisch stellte. „Wenn Pater Goddard wirklich zuletzt dieses Buch in Händen hatte und darin gelesen hat, wird es uns vielleicht verraten, an welcher Stelle.«“Das Buch stand für einen Augenblick auf dem Rücken, als es plötzlich an einer Stelle im zweiten Drittel aufklappte.[/COLOR] Ich hab das mal an einem Softcover und einem Hardcover probiert, bei mir klappt das nicht. Es ist bei dem ganzen Theater nicht mal gesagt, dass dieses Buch wirklich was mit dem Tod des Priesters zu tun hatte.
Puh, ich muss erstmal eine kurze Lesepause einlegen. Das ist echt ein mühsames Durcharbeiten, bis auf die Vergangenheitspassagen, die lesen sich gut. Leider muss ich sagen, im zweiten Drittel ist die Geschichte nicht besser geworden. Mal schauen, ob die letzten 20 Seiten irgendwas retten.
Natürlich ist das im Lesesaal gefundene Buch hilfreich. Es beschreibt die Hinrichtung des Bösewichts Carson. John begibt sich zum Haus des Autors des Buches. Dort befindet sich heute das Lokal, in dem Douglas Green arbeitet. Der ist zum Tatort zurückgekehrt, weil Carlson ihn dorthin steuert. Er wird von seinem Chef beim Herumschnüffeln erwischt. Carlson wird wieder aktiv und lässt ein Messer in den Kopf seines Chefs sausen. Danach geht es in den Keller des Restaurants.
[COLOR=bbcf83]“Hierher hat man das Elixier gebracht, nachdem die feigen Mörder mein Leben genommen hatten.“[/COLOR] Am Ende des Kellers gibt es einen Durchgang in ein altes Gemäuer, in dessen Ecke eine Truhe steht. In dieser befindet sich ein Teufelstrunk, der Carlson stärker machen wird. Also hat man 1598 die Flasche in eine Truhe im Keller gestellt und bis heute hat sich niemand daran vergriffen. Obwohl hier jetzt ein Restaurant steht und es sicher regelmäßig Kontrollen des Gesundheitsamtes gibt. Irgendwem wäre die Truhe doch aufgefallen und man hätte sie entsorgt. Ach, komm. Marc Freund hätte sich wenigstens ein zugemauertes Geheimzimmer ausdenken können, das jetzt von Douglas Green freigelegt wird oder so.
Tracy macht sich indes Sorgen um ihren Kollegen, der den Tod ihres Lovers so einfach hingenommen hat. Vielleicht nimmt er schlimme Drogen. Sie sucht ihn für ein klärendes Gespräch daheim auf, wo ihr aber nur Carlson öffnet.
[COLOR=bbcf83]Tracy ahnte, dass sie einen Fehler begangen hatte. Und als die Wohnzimmertür wie aus dem Nichts hinter ihr mit einem lauten Knall zuschlug, wusste sie, dass sie in eine Falle getappt war![/COLOR]
John erreicht inzwischen das Lokal und durchsucht es. Er findet die Leiche des Küchenchefs und steht wenig später im Keller Douglas Green gegenüber, den er für den Killer hält. In Wahrheit steckt der Killer in Douglas drin. Und er aktiviert jetzt seine Kräfte, um den Störenfried loszuwerden.
Es ist seltsam. Carlson kann irgendwie gleichzeitig Douglas Green im Lokal unter Kontrolle halten und seine telekinetischen Kräfte durch ihn nutzen, aber auch Tracy in seiner eigenen Gestalt angreifen. Ein echtes Multitaskingtalent. Carlson lässt Douglas Green fliehen und ruft dann den Teufel an, um John abzuschütteln.
[COLOR=bbcf83]Er nahm Kontakt zu jemandem auf, rief womöglich jemanden zu Hilfe. Als ich plötzlich im dunklen Durchgang eine Vielzahl von Bewegungen und das unheimliche Heulen aus untoten Kehlen wahrnahm, ahnte ich, womit ich es zu tun bekommen würde![/COLOR] Untote Hunde. Wo kommen die so schnell her? Hat Asmodis die hierher teleportiert oder lauerten sie die ganze Zeit im Schatten, um notfalls einzugreifen? Was frage ich eigentlich noch…
Mit der Kreuzformel sind die Zombietiere schnell erledigt, aber Douglas Green ist ihm mit dem Elixier natürlich entkommen. Auf den letzten 5 Seiten muss dann schnell der Heftromanzufall eingreifen, Marc Freund muss ja zum Ende kommen. Zufällig ist Tanner gerade in der Nähe und hat ihn auffällig hektisch wegrennen gesehen.
[COLOR=bbcf83]“Ich bin ihm gefolgt. Er hat die Tube genommen. Drei Stationen bis zur Carter Street. Dort hat er gerade ein Mietshaus betreten. Was kannst du mir über den Kerl sagen?“ Ich erklärte in hastigen Worten das Wenige, das ich sicher wusste, und fügte hinzu: „Ich komm sofort dorthin. Unternimm am besten nichts, bevor ich da bin.“[/COLOR]
Tanner wartet also auf John, der mit dem Auto schnell zum durchgegebenen Ort fährt. Inzwischen hat Douglas dem Dämon das Elixier überreicht, weswegen er von Tracy ablässt. Hier passen die Zeitebenen nicht mehr zusammen, es sei denn Carlson hat Tracy ungefähr eine halbe Stunde in Zeitlupentempo angegriffen. Jedenfalls stürmen John und Tanner da gerade die Wohnung. Woher wissen sie eigentlich, wo genau Douglas Green wohnt? Tanner hat ihn nur in das Mietshaus rennen gesehen und dann von John die Anweisung erhalten, nichts zu unternehmen. Er hat also vor dem Haus gewartet. Dieser Band hat echt viele solcher kleinen Logiklücken.
Wo war ich? Ah ja, John und Tanner stürmen die Wohnung im perfekten Timing, gerade als Carlson das Elixier trinkt. Das bringt ihm aber wenig. Am Anfang des Hefts ging es ja darum, dass Douglas Green ein Bastler ist. Jetzt hat er kurz wieder die Kontrolle über seinen Körper und nutzt eines seiner komischen Geräte gegen den Dämon.
[COLOR=bbcf83]Er hielt einen Gegenstand in der Hand, der aussah wie eine Fernbedienung für ein TV-Gerät aus den Siebzigerjahren. Er richtete das Gerät auf Mr Carlson und drückte mit dem Daumen fest auf eine Taste. Zwei rote Lämpchen glühten auf. Eine Art Laserstrahl traf Mr Carlson in beide Augen.[/COLOR] Das lenkt den Dämon lange genug ab, damit John ihn mit dem Kreuz vernichten kann.
Den letzten Roman des Autors habe ich mit einem verdienten Top bewertet. Aber was war das denn? Da hat mich wirklich der letzte Dark besser unterhalten. Dieses Abenteuer bietet schon im Grunde nicht mehr als ein solides „Monster of the Week“. Was an sich nicht schlimm ist. Aber den zum Dämon aufgestiegenen Mensch fand ich mit seinen Kräften Wischiwaschi und nicht richtig durchdacht. Der arme Kerl bekommt ja nicht einmal einen Vornamen spendiert. Die Ermittlungen von John und Tanner fand ich schon sehr „besonders“, da hat vieles keinen Sinn gemacht. Genau wie die ganzen kleinen Logikfehlerchen.
Wie formuliere ich das jetzt? Von der Art und dem Erzählstil mag ich Marc Freund als Autor, wo mich Florian Hilleberg mit seinem ganzen Stil aufregt. Florian Hilleberg hat dafür ohne Zweifel eine handwerklich tolle Schreibe. Auch wenn mich Florian Hillebergs Geschichten in ihren Schwerpunkten oft aufregen, sind sie qualitativ spitze. Anders als hier…worauf ich hinaus will…das war leider eines der schlechtesten Hefte, die ich in letzter Zeit gelesen habe. So ehrlich muss ich sein. SCHLECHTe

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kreuzen) Schon etwas trashig, wenn man darauf steht, kann man das schonmal lesen. Ich habe ja eine Abneigung dagegen.