Dr. Morton - Der negative Held
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Estrangain Offline
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Nein, nicht unbedingt. Wenn man jede Wertung und Ethik einfach mal völlig vermeidet und gar keine Ansprüche an die Serie erhebt, handelt es sich, bei allem Trash & Schund, sich ständig wiederholender Stereotypen und schlechtem Stil um durchaus kurzweilige Unterhaltung. Um mehr aber auch nicht.Original von Wynn
Wollte ich tatsächlich, aber ich glaube, das ist rausgeschmissenes Geld.
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RE: Dr. Morton - Der negative Held
Meiner bescheidenen Meinung nach gibt es für die meisten der genannten Fehler eine simple und logische Erklärung (natürlich alles Spekulation):Leider wurden deren Romane nicht gut bearbeitet und deshalb hier folgende Fehlerauflistung, die selbstverständlich nicht vollständig ist:
Vermutlich war die Serie ursprünglich nicht für mehrere Autoren ausgelegt, sondern sollte wohl ausschließlich von dem von Ihnen als Klammerautor geschrieben werden.
Man hat sich daher sehr wahrscheinlich nicht die Mühe gemacht, rechtzeitig ausführliches Info Material zur Serie für Fremdautoren zusammen zu stellen. Als dann plötzlich die Entscheidung fiel, die Serie auf wöchentliche Erscheinungsweise umzustellen, hat man wohl einfach einen Stapel fertiger Hefte genommen und diese den neuen Autoren zur Verfügung gestellt.
Da man immer mit einem Vorlauf arbeitet, ist davon auszugehen, das die Bände 16 (Ausbau von Wroxham House mit Hilfe illegaler Einwanderer) und auch 14 (Cynthia Barrington wird vollständiges Mitglied im Dr. Morton Team) zu dem Zeitpunkt schlicht noch nicht erschienen waren, als die Lese-Examplare für die Co-Autoren zusammengestellt wurden. Das erklärt auch, das immer mal wieder Bezug auf die ersten Hefte der Serie genommen wurde.
Schade nur, das solche Fehler nicht in der Redaktion vor der Veröffentlichung korrigiert wurden.
Bei der Neuauflage hätte ich mich einerseits auch über eine Bearbeitung gefreut, andererseits finde ich es aber auch gut, das die Hefte der Neuauflage unverändert und ungeschnitten veröffentlicht werden.
Aber es wäre auch toll, wenn die betroffenen Bände vielleicht irgendwann noch einmal als Special Edition aufgelegt würden, mit umfassender redaktioneller Bearbeitung. Ich würde die sicher auch kaufen, zur Komplettierung meiner Sammlung. Ich denke, das man dabei nicht mal sehr viel im Text ändern müsste.
Letzendlich bin ich aber froh, das die Co-Autoren hinzu genommen wurden, denn trotz der dabei entstandenen Fehler haben wir so bis zur Indizierung durch die wöchentliche Erscheinungsweise deutlich mehr von Dr. Morton bekommen.
Ich persönlich halte Dr. Morton für die mit Abstand beste Romanheftserie und ich habe in meinem Leben schon etliche Serien gelesen.Nein, nicht unbedingt. Wenn man jede Wertung und Ethik einfach mal völlig vermeidet und gar keine Ansprüche an die Serie erhebt, handelt es sich, bei allem Trash & Schund, sich ständig wiederholender Stereotypen und schlechtem Stil um durchaus kurzweilige Unterhaltung. Um mehr aber auch nicht.
Die Romane lesen sich sehr flüssig, die Geschichten sind spannend und die Umgebungen sind hervorragend beschrieben, so das ich sehr gut in die Atmosphäre eintauchen kann.
Der Härtegrad der Serie ist sicher das Salz in der Suppe, aber auch ohne den typischen Dr. Morton Härtegrad schreibt der Hauptautor sehr gute Romanhefte, beispielsweise in der Reihe Der Lord, die ja ab Band 80 auch in der Dr. Morton Neuauflage integriert wird.
Den Begriff "Mystery" gab es damals noch nicht, aber der Lord ist in meinen Augen genau das, was Mystery ausmacht.
Ich denke hier einfach, das die Geschmäcker da sehr verschieden sind und das Dr. Morton sicher polarisiert aber vermutlich ist das auch nötig, um erfolgreich zu sein.
Doch, den Begriff "Mystery" gab es damals durchaus, nur hatte man ihn in Deutschland noch nicht aus der englischen Sprache geklaut und ihm eine völlig falsche Bedeutung zugedacht.
Mystery = Rätselgeschichte, ein klassischer Kriminalroman wie ihn Agatha Christie bearbeitet hat. Zentrum der Mystery ist der "Clou".
Mystery = Rätselgeschichte, ein klassischer Kriminalroman wie ihn Agatha Christie bearbeitet hat. Zentrum der Mystery ist der "Clou".
Das ist sehr interessant, danke für die Information, hier im deutschen gab es den Begriff Mystery damals aber noch nicht, der kam soweit ich mich erinnern kann erst in den 90er Jahren auf, mit TV Serien wie "Twin Peaks" oder "Akte X".Original von Wynn
Doch, den Begriff "Mystery" gab es damals durchaus, nur hatte man ihn in Deutschland noch nicht aus der englischen Sprache geklaut und ihm eine völlig falsche Bedeutung zugedacht.
Mystery = Rätselgeschichte, ein klassischer Kriminalroman wie ihn Agatha Christie bearbeitet hat. Zentrum der Mystery ist der "Clou".
Tatsächlich scheint es aber, wenn man Wikipedia glauben mag (dein Post hat mich jetzt neugierig gemacht) im englischsprachigen Raum durchaus auch Mystery im Sinne von übernatürlichen Geschichten zu geben und das auch schon in den 1930 und 1940er Jahren.
Meine Aussage bezog sich aber natürlich auf den deutschen Sprachgebrauch und da war dieses Genre zwischen Horror, Fantasy und SciFi in den 70er und 80er Jahren eben noch nicht bekannt, obwohl der Lord dort perfekt hinein passt, gerade auch mit seinem Genremix.
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Corto Feldese Offline
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Original von EstrangainNein, nicht unbedingt. Wenn man jede Wertung und Ethik einfach mal völlig vermeidet und gar keine Ansprüche an die Serie erhebt, handelt es sich, bei allem Trash & Schund, sich ständig wiederholender Stereotypen und schlechtem Stil um durchaus kurzweilige Unterhaltung. Um mehr aber auch nicht.Original von Wynn
Wollte ich tatsächlich, aber ich glaube, das ist rausgeschmissenes Geld.
Sehr schön gesagt. Zumindest was die pointiert passende Aufzählung bis "kurzweilige Unterhaltung" angeht.
Dahinter (hinter "kurzweilig" und "Unterhaltung" ) müsste dann eigentlich ein Smiley kommen... ?
Mich persönlich kann solch ein schlecht geschriebener Dreck weder kurzzeitig noch kurzweilig unterhalten.
(Ich kann dabei natürlich nur die ersten Romane beurteilen, weil ich dann abgebrochen habe. Nicht nur weil mir meine Zeit und mein Geld dafür zu schade sind, sondern weil auch ich - wie am Anfang dieser Kommentarspalte schon treffend bezeichnet - einen Mengele als Heftromanhelden zum brechen finde. ?)
Eine Serie wie "Dexter": ja, gern! ?
Eine Serie wie "Morton": nö, wirklich nicht. ?
Ein Rezensent hat mal geschrieben, dass Leser, die solche Inhalte goutieren können, sich darüber Gedanken machen sollten, ihren ethischen Standpunkt, wenn nicht gar ihre Psyche zu hinterfragen. ?
Dem kann man sich anschließen (selbst wenn beim Hinterfragen herauskommt, dass es sich um einen sonst gut geerdeten Leser handelt, der nur lesetechnisch gern einer extrem dirty pleasure fröhnt, von der ihn auch ebenso extreme handwerkliche Schwächen nicht abhalten.
Sei jedem Erwachsenen gegönnt, sein Geld in überteuerte Scheiße ? zu stecken...)
Was ich jetzt auch selbst nochmal mache: Ich kaufe mir Heft 80, um den Auftakt mit dem Lord ? zumindest kennenzulernen. ?
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Derjoachim Offline
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Das Gleichgewicht Offline
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