Band 1132 : Hexenfalle Bamberg

JS Band 1132 : Hexenfalle Bamberg

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engelbert Offline
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Registriert: So Sep 21, 2008 11:48 am

Beitrag von engelbert »

Die dreifache Mörderin Loretta wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Schwurgerichtsaal verkündet sie, dass ihre Tat vom Teufel selbst ausgeführt wurde. Richter Schottenrammer nimmt im Gegensatz zu Kommissar Uwe Hinz die Androhungen des Teufel nicht ernst.
Im ausbruchsichereren Gefängnistransporter wird Loretta abgeführt. Auf der Fahrt wird die Mörderin von einen geflügelten Dämon befreit und beide Gefängniswärter werden dabei getötet.
Noch während Kommissar Hinz um die Spurensicherung bemüht ist, wird Richter Schottenrammer auf einen Parkplatz von Loretta durch den Dämonen hingerichtet.
Uwe Hinz verständigt seinen Freund John Sinclair und bittet ihn um Mithilfe.
In den Nachtstunden wird der Kommissar von einen Geräusch geweckt und verläst bewaffnet sein Haus und wird vom Dämonen überwältigt. Loretta erzählt, sie wolle ihn nicht sofort töten, er solle um die Bewohner der Stadt und um seine Familie Angst haben.
Bamberg hat seit dem siebzehnten Jahrhundert eine Hexenhistorie. In einen Folterhaus seien viele junge Mädchen zu Tode gefoltert worden. Nun sei sie zurückgekehrt, nach dreihundertfünfzig Jahren. Sie habe sich dem Teufel verschworen, denn die Stadt habe große Schuld auf sich geladen.
Nachdem John Sinclair wieder in Oberfranken, in Bamberg angekommen ist, erzählt Uwe Hinz die Fakten um die Mörderin. Ihr Weg führt sie zuerst zur Wohnung der Hexe. Am Fenster wird Sinclair vom fliegenden Dämon mit den Flügelspitzen angegriffen und wird mit drei leichten Ritzen am Haaransatz verletzt. Der Dämon flieht bevor Sinclair etwas unternehmen kann. Die beiden Polizisten wollen zu Hause bei Kommissar Hinz auf das dämonischen Duo warten. Seine Frau Elke Hinz erzählt um ihre Tochter, dass zu ihrer Freundin gefahren ist um bei ihren traumwandelten Zuständen beizustehen. Ein Vergleich drängt sich sofort auf, denn nach einer inoffiziellen Zeugenaussage seien bei einen der Morde ebenfalls dieselben Verhältnisse gewesen und danach wären die Mädchen ermordet aufgefunden worden.
Als das Trio die Wohnung von der Freundin erreichen ist die junge Monika bereits im Einfluss der Hexe. Sie wandelt unter dem Einfluss der Hexe auf dem Dach des Hauses. John Sinclair kann mit seiner Beretta, den fliegenden Dämonen mit zwei Schüssen vernichten. Dabei wird der Einfluss auf Monika unterbrochen und John kann sie sicher in die Wohnung begleiten. Mit einer neuerlichen suggestiven Attacke versucht die Hexe Kommissar Hinz vom Dach zu stürzen. Sinclair kann mit Hilfe des Kreuz dies unterbinden und die Hexe ereilt das Schicksal, welchen sie dem Kommissar zugedacht hätte.


Eine seichte Geschichte um ein unschuldiges zu Tode gefoltertes Mädchen. Sie kam als Hexe zurück, um Unschuldige zu töten. Was dieser Roman besonders fehlt und ich besonders vermisse, ist die Historie um die Hexenverfolgung vom Bamberg. Finde ich ewig Schade, dass eine so bedeutende historische Vergangenheit wie um Bamberg mit nur so wenigen Worten des Autors gewürdigt wurde.
Welche fantastische Atmosphäre sich in Rückblenden ergeben hätten, ist nun müßig.
Der Spannungsbogen, anfangs ansprechend, doch zunehmend wird die Geschichte vorhersehbar. Leider ist auch die Drohung undeutlich dargestellt. Die Hexe gibt einerseits ein Geständnis und anderseits eine Erklärung vom Teufel besessen oder benutzt worden zu sein. Vom dieses Geständnis geht wenig Drohung aus. Die Hexe ist im gesamten Verlauf eher farblos bis auf ihre körperliche Freizügigkeit, ihre Vorgehensweise einfallslos, der Hintergrund unausgearbeitet und oberflächlich erkennbar. Warum versteckt die Hexe ein Mordopfer in einen Gebüsch, obwohl es ist ihr Ziel ist die Morde publik zu machen?
Der Name des Richter Schottenrammer ist ein Hammer;-)
„Auch Mörder sind nur Menschen.“ Das ist wohl der Satz des Romans auf den Bezug zur Hexe.
Die Hexe wird befreit und übt Vergeltung. Danach gibt es achtseitige Bestandsanalyse um Vorkommnisse die zuvor erörtert wurden. Hierbei kann sich keine Spannung aufbauen.
Mit der Figur der Krallengestalt eines Dämons, kommt erstmals spürbar die Bedrohung. Ein Höhepunkt im Roman, und zeigt die Hilflosigkeit gegen eine teuflische Macht an.
Interessant fand ich die typische familiäre Atmosphäre. Die Frau des Inspektors, vielleicht Hausfrau und bemüht die Sorgen und Gedanken mit ihren Mann zu teilen. Die Tochter ist ein klein wenig Vorlaut, liebevoll und studiert Jus.
Ein typisches Schema ist das Normalbürger immer wieder Angst verspüren, nicht vor dem Anblick des Dämonischen, sondern speziell dass es das Teuflische überhaupt gibt.
John der Routinier mit seiner Erfahrung begegnet solch gefährliche Situationen ohne Angst, auch wenn er verletzt wird. Zurückhaltend in der Polizeiwache, verständnisvoll bei der Gastfamilie.
Um noch einmal (!) die Fahrtrouten abzusprechen wird der Kommissar ins Büro gerufen. Der anschließende Dialog erschließt sich mir nicht.
Wie die drei Morde verübt wurden erzählt der Autor nie.
Die Szene auf dem Cover kommt genauso auch im Roman vor. Eine wunderschöne nackte Frau mit verführerischen Strümpfen und geiles Höschen und liest sich wie ein Fremdkörper zur Geschichte. Interessanter Weise will die Hexe damit Mädchen verführen und keine strammen Burschen. Jetzt ist klar, was zuerst da war, die Henne oder das Ei.

...der Bürgermeister der Stadt Bamberg, Johannes Junius ist im Drudenhaus festgesetzt. Dieser schrieb vor seiner Hinrichtung in seinem Abschiedsbrief an seine Tochter: „Unschuldig bin ich in das gefengnus kommen, unschuldig bin ich gemarttert worden, unschuldig muß ich sterben …“
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Habibi Offline
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Beitrag von Habibi »

Zuerst muss ich schreiben, dass ich diesmal den Roman im Herzen als Fränkin bewerte.

Jason Dark muss bereits einmal in Bamberg Urlaub gemacht haben oder dieses mal sehr gut recherchiert haben. Ich tippe auf ersteres.
Er hat sehr genaue Ortskenntnisse umgesetzt, sowohl Klein Venedig als auch die Beschreibung der Häuser und Gassen in der Altstadt ist stimmig und trägt zur tollen Atmosphäre bei. Auch das Rauchbier welches Uwe Hinz und bei der Abschlußfeier auch John Sinclair in Maßen :D genießt, ist in Bamberg sehr bekannt. Da es diese Brauerei bereits seit Anfang 1400 gibt, könnte man sich vorstellen, dass es damals die Hexenverfolger und Folterer auch getrunken haben. - Wen es näher interessiert - hier der Link zur Kneipe: http://www.schlenkerla.de/

Schade finde ich allerdings auch, dass wirklich nicht näher auf die historischen Ereignisse der Hexenverfolgung eingegangen wurde, was ja auch Lorettas absoluten Hass und ihr Motiv vertieft hätte. Warum hat sie denn nicht nur die Ahnen der Folterer, Vergewaltiger, Richter und Hexenverbrenner mit ihrer Rache bedacht, sondern wieder junge, unschuldige Mädels?
Weiterhin frage ich mich, wann Loretta in diesem Roman ihre Kleider "verloren" hat :D
Anfangs im Gericht und bei dem Ausbruch hat sie normale Kleidung an. Soweit ich mich erinnere, bei der Warnung an Uwe Hinz in seinem Vorgarten auch. Auf den Dächern vom Bamberg sitzt sie dann halbnackt rum - klar in ihrer Wohnung war der Kleiderschrank ja auch ausgeräumt ....
Obwohl ich zugeben muss, dass der Stunt mit dem schwarzen Mäntelchen schon sehr gut umgesetzt war und mir gut gefallen hat.
Man hätte in diesem Roman auch auf die unterirdischen Tunnelsysteme unter Bamberg eingehen können, um die Spannung noch etwas zu pushen. Eine kleine Verfolgung dort wäre klasse gewesen.

Das Finale ist mir von den Waffen her zu einfältig. Peng, peng aus der Beretta und der erste fällt um und ein kurzes Zücken des Kreuzes .... da hätte ich mir mehr gewünscht. Trotzdem hat mich der Roman gut unterhalten.

Das Cover von Del Nido finde ich sehr stimmig. Es gefällt mir ausgesprochen gut. Selbst den kleinen Dämon hätte ich mir so vorgestellt
engelbert Offline
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Beitrag von engelbert »

In der Tat, die Sache mit den Rauchbier dürfte ein Insidertipp sein. Ich habe noch nie eines getrunken, es war mir aber vom Namen her bekannt. Eine besondere Spezialität, ich beneide die Bamberger.

"Schlenkerla": Bambergs ergiebigste, meistbesuchte und traditionsreichste Rauchbierquelle. Sie entspringt im Gewinkel der Altstadt, fast akkurat zu Füßen des Hohen Doms, im alten Haus Dominikanerstraße 6
Vor allem die Erwähnung einen Tisch im Spezial reserviert zu haben :D, das wird schon seine Berechtigung haben :evil:


Es ist nicht zu vergessen, hierbei handelt es sich um den zweiten Fall um Bamberg. Im ersten war die St.-Michaels-Kirche im Vordergrund.
Bemerkenswert war die Nennung von Tilman Riemenschneiderdes und Balthasar Neumann(kannte ich als Kulturbanause noch nciht) aber den E.T.A. Hoffmann kennt wohl jeder, der in den engen finsteren Gassen Stoff für finstere Geschichten gefunden hatte.

Ja, hatte auch den Eindruck das Jason Dark schon mal in Bamberg sich befunden haben musste!
Kein Mensch erzählt von den Genüssen des Lebens so oft wie er in diesen Roman.
Wäre interessant ob J.D. schon des öfteren so davon schwärmte?

Dreimal glaube ich hatte er im Roman Rauchbier getrunken, von Leberkäse und Bratwürste gesabbert.
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woodstock Offline
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Beitrag von woodstock »

Wir Alten kennen Balthasar Neumann noch vom 50 DM Schein ;)
Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Dämonengeist Offline
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Beitrag von Dämonengeist »

Ich habe mir mal durch das Lesen eines Sinclair-Romans motiviert Rauchbier bestellt. Das war damals Band 1516 (in dem übrigens auch Kommissar Uwe Hinz wieder vorkam), in dem John genussvoll Rauchbier trank.
Ich kann nur sagen - bääh! Schmeckt wie uralter Schinken. ;)
Offenbar hab ich andere Geschmacksnerven wie Jason Dark.
www.facebook.com/RafaelMarquesJS
engelbert Offline
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Beitrag von engelbert »

Och, jetzt wo du es sagst, Asche auf mein Haupt ;(

Was das Bekleidungsthema angeht so hatte die Loretta im Gefängnistransporter eine graue Kleidung aus schwerem Stoff, bestehend aus Jacke und Hose an.

Danach, bei der Attacke auf Hinz in den Nachtstunden, hatte sie aber wiederum die gleiche Bekleidung an wie im Gerichtsaal. :D

Hier schreibt Jason dass die Hexe andere Dinge (Kleidung) gewohnt ist wenn sie durch die die dunklen Nächte geistert und sich vom Mondlicht hatte baden lassen.
Davon kann man schon ableiten das die Hexe ursprünglich sehr freizügig bekleidet ist.

Jason hat sehr wohl seine Vorstellung wie unbekleidet sich die Hexe präsentieren soll.
Kann ich leider nicht beurteilen aber vielleicht sind bei ihm die Hexen allgemein in seiner Welt spärlich bekleidet?

Nacktheit oder auch nur Freizügigkeit polarisiert natürlich, entblößte Körper locken und erotischer Reiz führt zu zum Sündenfall. Im Mittelalter bist du damit sicher am bestgen Weg zum Scheiterhaufen.
Nur leider stellt es der Autor nur in den Raum.
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engelbert Offline
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Beitrag von engelbert »

Original von Dämonengeist
Ich habe mir mal durch das Lesen eines Sinclair-Romans motiviert Rauchbier bestellt. Das war damals Band 1516 (in dem übrigens auch Kommissar Uwe Hinz wieder vorkam), in dem John genussvoll Rauchbier trank.
Ich kann nur sagen - bääh! Schmeckt wie uralter Schinken. ;)
Offenbar hab ich andere Geschmacksnerven wie Jason Dark.
1516 werde ich mir vormerken, danke für den Hinweis!

Meinst du mit dem Biergeschmack dass es vielleicht Kohlensäurelos ist?
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Dämonengeist Offline
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Beitrag von Dämonengeist »

Das war einfach der Geschmack des Bieres; alter Schinken. Kommt wahrscheinlich durch den Rauch in der Herstellung.
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engelbert Offline
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Beitrag von engelbert »

Kann mir schon vorstellen, dass es gewöhnungsbedürftig ist. :evil:

So steht in der Homepage:
Der Kenner trinkt genüßlich langsam, doch mit Ausdauer und Ziel.
Er weiß, daß das zweite Seidla (Halbliter) besser schmeckt als das erste, und das dritte bereits besser als das zweite.

Also, bei eineinhalb Liter schmeckt mir auch schon einiges und mehr :D

Gewiss, Jason war sich dort, denn so heißt es weiter....
Trinkt's zur Bierbrauervesper aus zweierlei Preßsack, Rauchfleisch und Handkäse, zu Bratwürsten mit Kraut.

Ja, Essen und trinken hält Körper und Seele zusammen:D
Recht hat er, der Rellergard!
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Habibi Offline
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Beitrag von Habibi »

Engelbert, das Bier hat schon Kohlensäure ist aber sehr dunkel - zumindest für ein Märzen.
Das Rauch Weizen kenne ich noch gar nicht und hat mich gestern fast sabbern lassen als ich auf der Seite war :D

Als Franke muss ich selbst aber Dämonengeist zustimmen. Es schmeckt wirklich sehr, sehr rauchig und am besten isst man geräucherten Schinken dazu. Käse ist auch ok oder was deftiges aus der fränkischen Küche.

Vielleicht bestelle ich mir was - das Schlenkerla versendet ja auch - ansonsten bekommst du das normale Rauchbier in jedem gut sortiertem Supermarkt oder bei dem Getränkedealer deines Vertrauens ;)

Es ist auch schön zu lesen, dass Uwe Hinz nicht ganz vergessen wurde (zumindest bis Band 1516), denn er erscheint mir sehr symphatisch.

Die Hexe im Mittelalter stelle ich mir anders gekleidet vor als Jason Dark :rolleyes:
Damals war es noch Mode jede Menge Lagen übereinander anzuziehen - gut Loretta spielt ja jetzt die Hexe im modernen Bamberg und somit geht das auch durch für mich. Trotzdem wäre ein kleiner Rückblick auf ihren Tod und vorherige Folter sinnvoll gewesen. Eigentlich hätte die Story Potential für mindestens ein Taschenbuch gegeben - so ist sie etwas abgewürgt auf 64 Seiten worden.
engelbert Offline
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Beitrag von engelbert »

Original von Habibi

Eigentlich hätte die Story Potential für mindestens ein Taschenbuch gegeben - so ist sie etwas abgewürgt auf 64 Seiten worden.
Genau, schreib ihn doch! Du hast doch einen guten Draht zu ihm.
Ein Zweiteiler mit Hinz und Rauchbier und
bitte, nächste Mal möchte ich mit dir mit sabbern:D

Ja, so soll es auch sein, etwas Besonderes, was sich abhebt, ob es schmeckt ist natürlich eine andere Sache aber ich bin bei solchen Spezialitäten sehr zugänglich. :evil:

Der Getränkedealer meines Vertrauen, hört sich fast kriminell an, o.k. ich werde es mal versuchen gegen Bargeld es zu erwerben:evil:

Mit der Hexe komme ich so gar nicht klar.
Bedeutet das Wort Hexe automatisch das sie besessen –Teufel, Dämon- sein muss? Hatte sie eine menschliche Vergangenheit? Ist die Hexe in dieser Geschichte überhaupt menschlich, ob oder auch wie hat es sich dazu entwickelt? Sie stirbt jedenfalls einen menschlichen Tod und fürchtet das Kreuz. Kann sie immer ihre suggestiven Fähigkeiten einsetzen? Warum braucht sie dann einen Helfer? Aufgrund ihrer Kraft kann sie sich doch selbst aus dem Transporter befreien. Hat ein vergangener Geist Loretta nun eingenommen? Welche Identität steckt hinter diesen Geist oder vor den Geist? Welche Historie hat die Hexe? Macht sich Sinclair schuldig einen menschlichen Tod verschuldet zu haben? Kann der Geist der Hexe wiederkehren? Ihre Ausstrahlung sehe ich zwar als überheblich, mit zynischen Bemerkungen aber sonst kam da nicht wirklich viel. Außer das sie fast nackt ist, auf den Dächern wandelt und für die Damen auf Erden eine Schönheitskonkurrenz ist.

Ach ja, Kommissar Uwe Hinz, müsste dann zumindest Oberkommissar sein.
Richter Schottenrammer hat diesbezüglich von einer Beförderung etwas läuten gehört.
Den konservativen Typen findest du sympathisch?
Er schläft mit seiner geladenen und hoffentlich gesicherten Dienstpistole unter dem Kopfkissen, hehe, das darf er gar nicht:D
Er ist, ich sage mal nicht unsympathisch. Uwe Hinz hat Charakter mit Profil. Die Tochter kann sich verwirklichen und ihr gesteht er durchaus auch Freiheiten zu. Seine Frau hat das Bauchgefühl was er nicht besitzt, also ergänzen sie sichervorragend. Er ist rücksichtsvoll, fürsorglich und beide hören klassische Musik, er macht sich seine Gedanken zur Beziehung und ist besorgt um die Ruhe seiner Frau, beim schlafen hält er Händchen mit der Partnerin, unerschrocken und dem paranormalen zugänglich, ist kein Genießer des Fast Food aber dafür trinkt er Rauchbier, ein überkorrekter Beamter und gibt nur offizielle Aussagen streng nach Protokoll preis - aber er erzählt es seiner Frau weiter. :D
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Dämonengeist Offline
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Beitrag von Dämonengeist »

In Band 1516 war Hinz Hauptkommissar (hab eben nochmal nachgeguckt).
Er tauchte zwischendurch auch noch in Band 1186 'Der Henker vom Hamburg Dungeon' auf. Also insgesamt in vier Romanen. ;)
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engelbert Offline
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Beitrag von engelbert »

Danke Dämonengeist!

Fasse mal zusammen:
sein erstes Abenteuer ist das

Taschenbuch 73.223 Der Sensenmann
sein zweites ist Heft 1132
sein drittes ist Heft 1186
sein viertes ist dann 1516
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Dämonengeist Offline
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Beitrag von Dämonengeist »

Stimmt genau.
Mich würde auch mal interessieren, ob Uwe Hinz ein reales Vorbild hat, so wie etwa der Sylter Hotelier Claas Claasen (der wohl auf Claas-Erik Johannsen vom Hotel Benen-Diken-Hof auf Sylt/Keitum basiert), der in fünf Romanen aufgetaucht ist, oder Will Mallmann.
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engelbert Offline
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Beitrag von engelbert »

Na, das ist aber interessant!
Nach ersten Gesichtspunkt ist Hinz für mich allgemein verfasst obwohl seine Familienstruktur ein Ansatzpunkt sein könnte.
Noch interessanter wäre wohl das Taschenbuch hierfür.

Aber diese neue Perspektive gefällt mir sehr gut :rolleyes:

In welchen Romanen kommt der Sylter Hotelier Claas Claasen vor?
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Gast Offline
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Beitrag von Gast »

Das war mal wieder ein spannender Roman! :thumbup:
Ich habe ihn in einem Zuge durchgelesen, denn es war richtig spannend und gruselig zu lesen, wie sich die Geschichte entwickelte.
Hexengeschichten sind ja auch wirklich immer wieder eine tolle Lektüre. Gut gefallen hat mir auch die Beschreibung der kleinen, dämonsichen Unterstützung, die die Hexe vom Teufel erhalten hatte.
Daher vergebe ich ein "sehr gut"! :thumbup:
Marvin Mondo Offline
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Beitrag von Marvin Mondo »

Ist der erste Teil des Romans noch recht gut, verliert sich der zweite Treil ganz schnell in Beliebigkeit, wie wir sie so schon zigfach in der Serie hatten. Auch die Gegnervernichtung läuft billig und schnell ab, zwei Silberkugeln, Kreuz, Fall vom Dach, aus.

Von Loretta Lugner hätte ich mir dann doch mehr erwartet, zumal sie dann doch recht spektakulär den Richter und die beiden Transport-Beamten plättete. Positiv war, dass sich das Ganze schnell lesen ließ, wobei man auf Familie Hinz genau genommen auch komplett hätte verzichten können. das wertet die Geschichte weder auf noch ab, eben völlig beliebig.

An einer Stellen haut Dark wieder den Punkt rein, der zum Stirnrunzeln einlädt in Sachen Logik:

Beim ersten Zusammentreffen mit Sinclair erzählt Hinz dem Geisterjäger von seiner Begegnung mit der Hexe in der vorangegangenen Nacht. Sinclair nimmt die Fakten an und hebt hervor, dass Hinz ihm keinen Bären aufbinden würde (S. 36).
Danach suchen sie die ehemalige Wohnung der Hexe auf, wo Sinclair von dem Helferdämon attackiert wird. Und dann tut Hinz tatsächlich so, als ob er noch nicht erzählt habe, "was ich in der vergangenen Nacht erlebt habe. Ich wollte es dir erst später erzählen" (S. 43). ÄH, eben das tat er doch sieben Seiten zuvor. Hat Dark das schon wieder vergessen? Oder soll der Leser da einfach so drüber weggehen?

Noch solch eine "Perle": Im Gespräch mit Elke Hinz spekuliert Sinclair über die Motive der Hexe. Elke Hinz fragt: "Und welche anderen Möglichkeiten gibt es noch?" - ""Eine alte Reche. Eine Abrechnung." (S. 53).
Nur einen Abschnitt später, als ob Hinz unter Gedächtnisschwund leidet: "Warum hat sie die Frauen getötet, Herr Sinclair?" (...) "Ist das eine Rache?"- "Das kann sie sein." (S. 54). AUA, AUA, AUA!

Kein vernichtend schlechter Roman, zusammengefasst gut im ersten, schlecht im zweiten Teil. Das ergibt noch eine "mittlere" Wertung.
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