Zum Henker… was mir hier alles durch den Kopf purzelt… Kopfkino, Vergangenes… auf der anderen Seite des Stroms schwimmen… dies schon damals lesen könnend… eigenartig… Den eigentlich ist es wirklich stellenweise nur eine mittlere Story… was sie aber für mich Sehr Gut macht und am Ende zu einem TOP adelt… der Versuch einer Erklärung… wie ein beidseitiges zweischneidiges Schwert hat eben diese Geschichte oder auch Story mindestens zwei Seiten…
Aber diese meine Gedanken sind nicht druckreif… so sagt es jedenfalls Kommissar Tissier… und damit wären wir schon bei dem fast wichtigsten Punkt in diesem Heft angekommen… diese Übellaunigkeit und das Gemaule, Genörgel und verächtliches Getue schmiert mir ein Grinsen um den Bart… den das zieht sich wie ein roter Faden durch das Heft, herrlich anziehend für mich… Sarkasmus in einer edlen Verpackung…
Wenn Dorian so zynisch auf seine Karriere als Reporter zurückblickt, mit einem unaufgeregten Gedanken die allseits beliebten Städte gedanklich zerreißt… oder selbst wenn er nur keine wirkliche Lust auf das Frühstück hat oder es schmeckt ihm eben mal gerade nicht… diese Darstellung, das hat was… Gefühle beim lesen zu transportieren, das erfreut mich beim lesen allemal… und hier, in dieser Story ist es für mein Gefühl mehr als geglückt… allgemein gesprochen… bei der Erwähnung des Namen Tilda musste ich allerdings aus einem ganz anderen Grund schmunzeln und ich war leicht und aber auch doch nur ganz kurz abgelenkt…
Eigentlich wäre der Kampf gegen Frederic de Buer relativ unspektakulär über den Band verkommen, wenn nicht der finale Kampf so etwas herrlich großes ans Licht gebracht hätte… diese ausführliche, schon fast liebevolle Beschreibung der ganzen Bemühungen dem Leben des Vampirs ein Ende zu setzen hatten für mich so eine Größe… das er dann sogar die Asche noch entsorgt… up to date…
Dieses Zwischenspiel mit Armand und Sybill… vor allem später wieder diese Nummer… Frauen und ihre Ohnmacht… grins… dann diese Gedanken über Dorian… all diese Splitter machen diese Nummer so groß… hier habe ich auch das Gefühl das Neal dem Ernst, was am Anfang schier unmöglich schien um überhaupt der Schreibe des einen den Anschluss findend… mit diesem Band überholt er ihn eiskalt… Stark… was die zwei Autoren hier mit uns Lesern anstellen ist einfach unglaublich…
Bis hierhin wäre das aber immer noch (nur) ein Sehr Gut geblieben… wenn nicht dieser andere, der zweite dezente rote Faden so gnadenlos perfekt verknotet wäre… die Vergangenheit um den Henker von Paris… einfach nur ein Traum von einer Story…
Genau deshalb ist es ein TOP… wahrhaft schaurig schön… Pflichtlektüre… daher kann ich dem geschriebenen… ,,Das meine Laune den Nullpunkt erreicht hatte“, ganz und gar nicht zu stimmen… das sind so diese Hefte mit einem gewissen Nachhall… Absolut Klasse… Danke…
PS.: Übrigens, eine Spraydose mit Weihwasser… das wäre doch mal was für Sinclair… aber na ja, da die darkschen Gegner dort immer gleich und sofort hinüber sind… meistens jedenfalls… oh je, Zynismus und Sarkasmus stehen mir gut… aber das gehört sich einfach nicht… und schon gar nicht hierher…
