Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 7 - Amoklauf

Dorian Hunter - Dämonenkiller Bd. 7: Amoklauf

Top
0
Keine Stimmen
Sehr gut
3
23%
Gut
6
46%
Mittel
4
31%
Schlecht
0
Keine Stimmen
Sehr schlecht
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 13

Talis Offline
Beiträge: 4178
https://pl.pinterest.com/kuchnie_na_wymiar_warszawa/
Registriert: Sa Jul 30, 2016 8:23 pm

Beitrag von Talis »

Bild

Auf der Mystery Press-Leserseite von Dorian Hunter Nr. 7 ist mir ein Fehler aufgefallen. Vielleicht findet Ihr ihn ja auch. Viel Spaß beim Suchen....:D :D

Talis Offline
Beiträge: 4178
Registriert: Sa Jul 30, 2016 8:23 pm

Beitrag von Talis »

Der Fehler ist, daß auf dem Foto das Heft 1 der Dämonenkiller-Neuauflage aus dem Jahr 1983 zu sehen ist und nicht der Originalroman Vampir-Horror-Roman Nr. 23 (Dämonenkiller Nr. 1) aus dem Jahr 1973. Peinlich... :D :D
Benutzeravatar
Weltenbummler Offline
Beiträge: 109
Registriert: Mi Okt 24, 2018 10:41 am

Beitrag von Weltenbummler »

Moin,

in Band 6 habe ich mich beim Lesen total einsam gefühlt. Selten bin ich mit einem Protagonisten so verschmolzen wie in diesem Roman.

Und dann kommt Band 7 - in der Ich-Form! Woah! :gruseliger: Bleibt das jetzt so oder ändert sich das wieder?

Ich bleibe trotzdem gespannt.

DWB
TurboKid Offline
Beiträge: 597
Registriert: Di Jul 10, 2018 9:18 am

Beitrag von TurboKid »

Original von Weltenbummler
Moin,

in Band 6 habe ich mich beim Lesen total einsam gefühlt. Selten bin ich mit einem Protagonisten so verschmolzen wie in diesem Roman.

Und dann kommt Band 7 - in der Ich-Form! Woah! :gruseliger: Bleibt das jetzt so oder ändert sich das wieder?

Ich bleibe trotzdem gespannt.

DWB
Mit der Ich - Form hatte ich Anfangs auch so meine Probleme.
Habe mich dann aber schnell dran gewöhnt.
Und obwohl ich mich den hier geäußerten Kritikpunkten zum größten Teil anschließe,
kann ich hier locker ein gut, knapp am sehr gut, vergeben.
Man muss die Texte halt auch immer im Kontext zur damaligen Zeit sehen.
Ansonsten hätte man die Texte noch stärker bearbeiten müssen, und das wollen ja die wenigsten..
7/10 Players
People think that I must be a very strange person. This is not correct. I have the heart of a small boy. It is in a glass jar on my desk.
Stephen King
Olivaro Offline
Site Admin
Beiträge: 7754
Registriert: Mi Mai 15, 2013 6:31 pm

Beitrag von Olivaro »

Original von Weltenbummler

Und dann kommt Band 7 - in der Ich-Form! Woah! :gruseliger: Bleibt das jetzt so oder ändert sich das wieder?
Die erste Person ist eigentlich den Vergangenheitserlebnissen in der Serie vorbehalten, aber hin und wieder gibt es die auch in der Gegenwart (siehe Bände 65, 90 oder 140-143).
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Benutzeravatar
Weltenbummler Offline
Beiträge: 109
Registriert: Mi Okt 24, 2018 10:41 am

Beitrag von Weltenbummler »

Vielen lieben Dank für eure Aufklärung.
Prinzipiell habe ich nichts gegen eine Ich-Erzählung.
Tony Ballard war jahrelang meine Lieblingsserie.

Aber ich finde, dass gerade die Einsamkeit und Kälte und Ausweglosigkeit in der dritten Person besser transportiert werden kann.

Wenn es also nicht alle Romane betrifft - alles gut. =)
Loxagon Offline
Beiträge: 2591
Registriert: So Sep 04, 2011 10:06 pm

Beitrag von Loxagon »

Original von Weltenbummler
Tony Ballard war jahrelang meine Lieblingsserie.
War? Ich klage dich mal kurz an. Und zum Glück tagt das hohe Gericht gerade. Den Vorsitz hat die Herzkönigin. Also nur nicht kopflos werden :naegel:
Benutzeravatar
Weltenbummler Offline
Beiträge: 109
Registriert: Mi Okt 24, 2018 10:41 am

Beitrag von Weltenbummler »

Moinsen,

erstmal zu Band 7. Hm. Ja. Eigentlich stimmt alles. Ein guter, atmosphärischer Roman, alles logisch. Und doch ... ich weiß nicht. Aber ich bleibe dran.

Zu Tony Ballard. Ich bin kurz vor dem Zaubermond-Ende ausgestiegen. Das war mal meine absolute Lieblingsserie. Aber was AF dann nach und nach ablieferte. Nein. Das war immer das gleiche. Und die Dialoge nach dem selben Schema. Und meistens unter der Gürtellinie. Das war - für mich - abstoßend. Ganz ganz schlimm. Schade. Tut mir leid. :(

DWB
Tulimyrsky Offline
Beiträge: 2734
Registriert: Mi Okt 08, 2008 2:28 pm

Beitrag von Tulimyrsky »

Ich hab ein 'gut' vergeben. Das ist also der erste Roman in der 'ich'-Form. Ok, stört mich nicht weiter. Layout technisch könnten für mich aber ruhig öfter Absätze eingebaut werden.
Der damaligen Zeit und Heldendarstellung geschuldet, raucht und säuft der Protagonist permanent. Also bei soviel Fusel könnte ich nicht mal ne Fliege fangen, geschweige denn irgendwelche komplizierten Bannsprüche aufsagen, aufmalen, whatever.

Die Darstellung der besessenen Personen und deren Amoklauf fand ich stimmig und am Schluss sehr brutal und deswegen gut. :D

Bisschen weibliche Haut gabs auch zu sehen; ob man jetzt ein 12 jähriges, nacktes Mädchen näher beschreiben oder überhaupt einbauen muss, lass ich mal dahingestellt. Würde heutzutage in einem Heftroman wohl nicht mehr durchgehen.

Nach wie vor agiert der Dämonenkiller eher unbeholfen, als ein Dämonenkiller, wie er sich immer selbst nennt und darstellt.

Am Schluss habe ich eigentlich eher erwartet, dass er

[SPOILER]seinen ausgestoßenen Bruder auf seine Seite zieht und von dessen Wissen profitiert[/SPOILER]

aber ich habe ja bekanntlich den Roman nicht geschrieben :D
[COLOR=royalblue]
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
[/COLOR]
Wicket Offline
Beiträge: 2102
Registriert: Mo Apr 30, 2012 9:43 pm

Beitrag von Wicket »

Das war er also - der legendäre und berüchtigte "Amoklauf".

Eine Geschichte, welcher vorgeworfen wird, durch ihre simple und selbstzweckhafte Form, das Fundament für ein Heft mit vielen Toten und viel Blut zu bilden. Eine dünne Story, welche viel sinnlose Brutalität gerechtfertigt. So wird es behauptet.

Ist das so? Ist die Story mittelklasse und der Roman übertrieben brutal? Jein.

Zunächst einmal genoss ich die transportierte Dschungel-Atmosphäre, das hat Flair. Untote im Dschungel gehen immer - klasse.
Dann gab es noch den ein oder anderen Kniff, der mir wirklich gefallen hat (vermutlich jedoch eher dem Expo geschuldet). Vlceks Romane gefallen mir einen Ticken besser - ich bin froh darüber, dass er das Expo-Mastermind war.

Die Ich-Form war OK für mich. Etwas absurd mutete es jedoch für mich an, dass Dorian quasi den gesamten Roman über einen sitzen hatte (hier ein paar Bourbon, ne Flasche Bier auf Ex zum Frühstück) und sich selbst bei den unpassendsten Gelegenheiten erstmal ne Fluppe anzündet. Kann man machen. Normal ist das jedoch nicht. Dadurch wirkte der Roman stellenweise leicht trashig und weniger erwachsen auf mich, als die vorangegangenen Hefte. Ein bißchen Comic-artig (TB & JS lassen grüßen). Kompensiert wird das Ganze dann mit Sex and Violence. Wobei das auf mich auch nicht wirklich erwachsen wirkt. Die sexuelle Komponente stört mich da jedoch ein wenig mehr, als das Blutvergießen. Alles eine Frage des Stils. Erotik - kein Problem. Splatter - bin dabei. Aber bitte gekonnt. Wobei ich der Verbindung von beidem nichts abgewinnen kann.

War der Roman für mich schlecht? Mitnichten. Mittelmaß? Nein. Der Roman war gut. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Mit Fingernägeln aufgerissene Kehlen und zu einem Berg aufgehäufte Leichen können (so lange es die Story wirklich erfordert) schonmal sein. Jedoch stimmt es mich ein klein wenig nachdenklich, wenn dann so von einem Protagonisten (Hewitt) argumentiert wird:
"Es war lediglich notwendig gewesen, das Haus und die Umgebung zu entweihen.
...
Die Amokläufe dienten dazu, dass möglichst viel Blut floss und möglichst viele Menschen starben."

:kratz:

Guter Roman, von einem guten Autor aus einer gelungenen Serie.

Viele Tote, viel Gewalt, viel Sex und ne Menge Fusel.

So, und jetzt zünd' ich mir erstmal eine an.
[COLOR=skyblue][FONT=comic sans ms]Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)[/FONT][/COLOR]
Knollo Offline
Beiträge: 501
Registriert: Sa Sep 08, 2018 3:54 pm
Wohnort: Dresden

Beitrag von Knollo »

Thematik Indizierung… oder verkehrte Welt… oder andere Zeiten, andere Sitten…
Während ich also in den Siebzigern und Achtzigern in der DDR staatlich wohlbehütet auf derlei Lektüre verzichten musste / durfte / konnte und damit über den Sinn der Übernahme von Verantwortung für mich selbst -und das nicht nur wegen solcherlei Texten- kaum nachdenken brauchte, lehnte sich in der BRD jemand gleichermaßen gegen die persönliche Verantwortung auf… Ausreiseanträge gab es wohl nur von Ost nach West, wäre doch vielleicht einen Gedanken wert gewesen dies auch in der anderen Richtung zu zelebrieren… andererseits, heute würde man zu dem Text wohl Rezension sagen…
(weiterführender Text wurde von mir wohlwollend ausradiert, sozusagen war ich mein eigener Lektor)

Na ja, davon ausgehend hatte ich für die Story schon irgendwie den totalen Reißer erwartet… Mist, bin ich dem Herr doch glatt aufgesessen…

Um gleich voll einzusteigen, bei dem wiederholten Lesen des Stapeln von Leichen kam mir nur der Gedanke von der Körpergröße des Protagonisten ausgehend… wie hoch könnte er da schon stapeln?… na also, alles Halbsowild… genauso nach dem anfänglichem gefühltem Schlachtfest stellte sich nach der Zählung ja heraus das es gar nicht so viele Tote gab…

Vielleicht bin ich aber der Jetztzeit geschuldet einfach nur abgestumpft, oder der Lektor hat hier dann doch hilfreich eingegriffen und all die Abscheußligkeiten ein wenig eingedämmt… außerdem stellte sich ja zum Ende hin heraus das der Böse Bruder nicht anders konnte als zu diesem Mittel zu greifen um an das Grundstück für einen Hexensabbat zu kommen…

Wo das jetzt geklärt sein dürfte, verwunderte mich eher das vielmalige verwenden des Amulettes… dieser massive Einsatz war mir trotz der vorangegangenen gelesenen Hefte gar nicht so bewusst geworden… und dann, was hier geraucht und getrunken wurde… ja, meine Güte…

Auch mit dem stellenweise keinesfalls prüdem, extremen Einsatz der Erotik hatte ich keinerlei Probleme… klasse Stilmittel, mir gefällt die Spielart der beiden Autoren und wie sie sich hier austoben außerordentlich gut… höher, weiter, schneller bringt mir hier keinesfalls Verdruss…

Schmunzeln musste ich bei dem Gedankengang von Dorian, das Köpfen betreffend… ja, wie wir vielleicht noch wissen wurde das ja wohlwollend Coco zugeschrieben… trifft ja wohl den Autor keine Schuld, das beim Überarbeiten und Neuschreiben der Geschichte schon mal ein Rollentausch passieren kann… total menschlich… es kommt eben immer auf die Sicht der Dinge an…

Sehr Gut, während ich die bisherigen zwei Auftritte des Autoren ja eher durchwachsen betrachtete bekam ich hier doch schon eher eine zackige Linie vorgesetzt… gefällt mir… bleibt hoffentlich so…
...derzeitige Favoriten; Castor Pollux & Isaac Kane
Benutzeravatar
Wynn Offline
Beiträge: 1537
Registriert: Di Mär 07, 2017 2:36 pm
Wohnort: Kempten

Beitrag von Wynn »

Ah, ich bin froh, nicht der einzige zu sein, der hiermit etwas Mühe hatte.
Für mich beginnt es schon damit, dass es etwas seltsam anmutet, sich von einem Arzt Fingernägel und Haare für eine Untersuchung abnehmen zu lassen. Aber in den 70ern hatte man wohl noch weniger Wissen und noch mehr Vertrauen zu seinem Arzt.

Gut, das ist zu vernachlässigen, aber irgendwie kommt Dorian hier nicht richtig in Fahrt, er weiß eigentlich die ganze Zeit nicht, was er eigentlich machen soll und ruft immer wieder Coco an, will aber nicht, dass sie anreist. Und dann muss er sich auch noch ein Paket von ihr schicken lassen. Dabei handelt es sich doch um einen offiziellen Auftrag, da ist man doch besser vorbereitet..

Na gut, wie auch immer, ich sehne mich langsam wieder nach London. Zum ersten Mal ein "mittel".
Olivaro Offline
Site Admin
Beiträge: 7754
Registriert: Mi Mai 15, 2013 6:31 pm

Beitrag von Olivaro »

Ein merkwürdig substanzloser Roman, der sich kaum vom Fleck bewegt. Morde und Besessenheit, die sich in loser Reihenfolge abwechseln, reichen nicht aus, um eine befriedigende Handlung zu erzählen. Etwas kompakter wird es dann erst zum Schluss, als der Sabbat beginnt und Asmodi erscheint.

Einige Details sind jedoch einer näheren Betrachtung wert:

- Es ist der erste Dämonenkiller-Roman, der in der ersten Person erzählt wird.

- Es erfolgt eine weitere Begegnung mit einem Bruder von Dorian, der im Laufe der nächsten fast vierzig Bände mehr oder minder vergessen wird.

- Fast nahezu jede Begegnung mit Frauen endet mit einer peinlichen Fleischbeschau seitens Hunter. Andererseits gibt es eine Szene, als Dorian einen Anruf von Coco erhält: "Ich war glücklich, ihre Stimme zu hören, und mir wurde warm ums Herz. Es tat gut zu wissen, dass sich ein Mensch um mich sorgte."

- Geradezu prophetisch mutet die kurze Sequenz an, als Dorian sich mit einer Japanerin in ihrer Landssprache unterhält und auf seine ungewöhnliche Sprachbegabung hinweist. Hunter und seine Autoren wussten vermutlich selbst noch nicht um die Symbolhaftigkeit dieser Szene.

- Ebenfalls in diesem Roman einer jener Sätze, die der Erstauflage später zum Verhängnis werden sollten: "Die Toten lagen noch immer aufgestapelt".

Und es wird viel geschrien in diesem Band.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Antworten

Zurück zu „3. Auflage bei Bastei“