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Verfasst: Fr Mär 23, 2018 4:57 pm
von Das Gleichgewicht
Ein interessantes Handlungskonzept, das hätte ich von Eric Wolfe gar nicht erwartet. Dadurch war es einfach, mich bis zur letzten Seite zu unterhalten. Um zu Johns Gedächtnisverlust als Ausgangslage zu kommen wurden einige Dinge geschrieben, mit denen ich nicht kommentarlos d'accord gehen kann. Sein Kreuz ist nicht stark genug, um den schwarzmagischen Beeinflussungszauber irgendwelcher gemeiner Hexer einfach abzuschmettern? Und trotz jahrzehntelanger Diensterfahrung macht er sich solche Vorwürfe, weil er eine Frau erlöst hat? Richtig, erlöst nicht getötet. So etwas ist nicht das erste mal. Dem Geisterjäger sollte inzwischen klar sein, dass er wegen sowas kein Mörder ist. Da könnte er sich das gleiche einreden, weil er das Stanton-Ehepaar tödlich getroffen hat und nicht nur außer Gefecht gesetzt. Waren schließlich Menschen und keine Dämonen.

Na gut. Von mir aus. Auch im Handlungsverlauf wäre ich an Sukos Stelle vielleicht andere Wege gegangen. Mal vorsichtig ein anderes weißmagisches Artefakt aus dem Yardsafe probieren oder das Trio der Flaming Stones hinzuziehen. Ohne Johns Kreuz ist man nicht so aufgeschmissen, wie es hier dargestellt wird.

Und Matthias ist drauf wie immer. Andere darüber belehren, John ja nicht zu unterschätzen. Aber dann die nächste todsichere Chance verziehen lassen, weil der Erzfeind leiden soll, statt direkt zu sterben.

Jetzt frage ich mich, ist eine Idee allein die Bestnote wert? Der Roman war sehr gut, keine Frage. Aber wunschlos glücklich bin ich nicht.

PS. Wie erwartet existiert das Crossover mit PZ bei JS einfach nicht (mehr), weil es ja nicht in JS gespielt hat sondern in einer kopierten JS-Welt für PZ.

Verfasst: Fr Mär 23, 2018 6:29 pm
von Spätaufsteher
Original von Das Gleichgewicht
Aber dann die nächste todsichere Chance verziehen lassen, weil der Erzfeind leiden soll, statt direkt zu sterben.
Dieses Prinzip gibt es allerdings seit Beginn der Serie. Momentan wird das in fast jedem von mir gelesenen GK geschrieben.
John soll besonders leiden und durch die typische Tötungsart des jeweiligen Dämons in die Hölle eingehen. Nicht von Menschenhand, durch ein Messer oder eine simple Kugel. Wurde von JD einfach mal so festgelegt und nach über 2000 Bänden sollte man das auch nicht mehr ändern. Ist ein festes Merkmal der dunklen Seite.

Verfasst: Fr Mär 23, 2018 6:44 pm
von Das Gleichgewicht
Original von Spätaufsteher
Original von Das Gleichgewicht
Aber dann die nächste todsichere Chance verziehen lassen, weil der Erzfeind leiden soll, statt direkt zu sterben.
Dieses Prinzip gibt es allerdings seit Beginn der Serie. Momentan wird das in fast jedem von mir gelesenen GK geschrieben.
John soll besonders leiden und durch die typische Tötungsart des jeweiligen Dämons in die Hölle eingehen. Nicht von Menschenhand, durch ein Messer oder eine simple Kugel. Wurde von JD einfach mal so festgelegt und nach über 2000 Bänden sollte man das auch nicht mehr ändern. Ist ein festes Merkmal der dunklen Seite.
Für mich ist das ein notwendiger Plotdevice. Sonst wäre die Serie sehr schnell zuende oder man müsste sich für jedes einzelne Heft viel zu krass Gedanken machen. Dumm ist es dennoch, als Merkmal würde ich es nicht ansehen. Eher notwendiges Übel. Wie in Ballerfilmen, wenn die Bösewichte mit einer MP weniger treffen als die Helden mit Einzelschusspistolen.

Verfasst: Mo Mär 26, 2018 8:40 pm
von dark side
Unsanft wird John an einer Bushaltestelle in der Nähe des Hyde Parks, von einem Parkwächter aus dem Schlaf gerissen. Völlig verwirrt und von der Situation komplett überfordert, wieso er sich nicht in seinem heimischen Schlafzimmer befindet versucht er das Missverständnis aus der Welt zu räumen. Doch der Versuch scheitert kläglich. John, der von dem Parkwächter bei Nichtbeachtung des Platzverweis mit der Polizei gedroht worden ist, kann diesen nicht von seiner kurz zuvor vollmundigen Ankündigung ....er sei selbst Polizist überzeugen. Im Gegenteil, der Geisterjäger stellt mit Schrecken fest, dass er weder im Besitz seines Ausweis, noch seiner Dienst-Waffe ist. Zu allem Überfluß fehlt ihm auch noch sein Kreuz. Nach einer kurzen Diskussion kann John den Parkwächter letztendlich dann doch noch davon überzeugen, seine Identität zu beweisen. Mit dessen Handy ruft John bei Suko an. Shao, die das Gespräch entgegen nimmt ist über die Nummer, unter die John anruft, verwundert. Sie reicht Suko den Hörer und dieser sagt sein Kommen sofort zu. Der Geisterjäger fühlt sich bei Suko's letzten Worten unendlich dankbar ...und hilflos wie selten.

Fazit:
Was soll ich sagen ? .....ausser hammergeil. Ich hätte nicht gedacht, dass ich bei einem so harmlos klingenden Titel eine solch ausgeklügelte Story serviert bekommen würde. Dem Autor ist hier wirklich eine ausserordentliche geniale Geschichte gelungen. Sie hatte einfach alles zu bieten....interessante Handlung, guter Spannungsbogen, klasse -und düstere Handlungsorte, tolle Charaktere, geniale Verknöpfungen, Dramatik, Gefühl, Logik etc. . War für mich ein pures Lesevergnügen gewesen. Hier sieht man (im Gegensatz zum Vorroman) was es heißt, Sinclair mit Kenntnissen und Herz zu schreiben .....danke Eric/Oliver !.

Besonderes:
1. Dem Sohn des Lichts wurde mit Hilfe dunkler Magie zwischenzeitlich sein Gedächtnis, sowie seine Erinnerungen entzogen. Er war zwischenzeitlich auf dem Stand eines Kleinkinds.
2. Der Sohn der Finsternis gab mal wieder ein Lebenszeichen von sich.

Bewertung:
Trotz der für mich doch etwas arg überzogenen Mietwagen - Nummer , bekommt der Roman dennoch von mir die volle Dröhnung ....."TOP".

Cover:
Zeigt die "Ritual - Szene" auf S.11. Passt .....mir gefällt die Darstellung.

Verfasst: Mo Mär 26, 2018 10:45 pm
von Spätaufsteher
Original von Das Gleichgewicht
Original von Spätaufsteher
Original von Das Gleichgewicht
Aber dann die nächste todsichere Chance verziehen lassen, weil der Erzfeind leiden soll, statt direkt zu sterben.
Dieses Prinzip gibt es allerdings seit Beginn der Serie. Momentan wird das in fast jedem von mir gelesenen GK geschrieben.
John soll besonders leiden und durch die typische Tötungsart des jeweiligen Dämons in die Hölle eingehen. Nicht von Menschenhand, durch ein Messer oder eine simple Kugel. Wurde von JD einfach mal so festgelegt und nach über 2000 Bänden sollte man das auch nicht mehr ändern. Ist ein festes Merkmal der dunklen Seite.
Für mich ist das ein notwendiger Plotdevice. Sonst wäre die Serie sehr schnell zuende oder man müsste sich für jedes einzelne Heft viel zu krass Gedanken machen. Dumm ist es dennoch, als Merkmal würde ich es nicht ansehen. Eher notwendiges Übel. Wie in Ballerfilmen, wenn die Bösewichte mit einer MP weniger treffen als die Helden mit Einzelschusspistolen.
Im Gespensterkrimi 180 wird es als "Ehrenkodex" der finsteren Mächte bezeichnet.(S.12)

Verfasst: Mo Mär 26, 2018 11:29 pm
von Michael Breuer
Original von Das Gleichgewicht
PS. Wie erwartet existiert das Crossover mit PZ bei JS einfach nicht (mehr), weil es ja nicht in JS gespielt hat sondern in einer kopierten JS-Welt für PZ.
So in aller Kürze - Mit Verlaub, hier irrt das Gleichgewicht ;) Wenn wir jeden Fall, der nicht im folgenden Abenteuer nochmal breitgetreten wird, als nicht existent ansehen würden, fielen eine ganze Menge Romane durchs Raster. Und nein, es war natürlich keine kopierte JS-Welt, sondern die kanonische Sinclair-Welt. Man kann die Crossover-Geschehnisse freilich gerne für sich ausblenden, wenn sie keinen Gefallen gefunden haben, ändert daran aber nichts :)

Verfasst: Di Mär 27, 2018 6:10 pm
von Das Gleichgewicht
Original von Michael Breuer
Und nein, es war natürlich keine kopierte JS-Welt, sondern die kanonische Sinclair-Welt. Man kann die Crossover-Geschehnisse freilich gerne für sich ausblenden, wenn sie keinen Gefallen gefunden haben, ändert daran aber nichts :)
Sorry, aber das sehe ich einfach anders.

Es sei denn es werden jetzt wirklich Dinge aus dem Crossover erwähnt. Die angeblich ganz normal für John sind, aber von denen wir in all den Jahrzehnten JS noch nie gelesen haben. Zum Beispiel die ganze Sache zwischen John und Julian. Oder wenn Regenbogenblumen jetzt canon sind, warum darf John die dann nicht benutzen? Oder warum will er sie nicht benutzen? Da hätte ich im Crossover gern eine kurze Erklärung gehabt.

Aber gut, ich will nicht vorschnell urteilen. Ein halbes Jahr kann ich das mal im Hinterkopf behalten. Es ist nicht so, dass ich die Ereignisse ausblenden will. Im Gegenteil, es wäre schön wenn sie eben nicht ausgeblendet werden.

Verfasst: Di Mär 27, 2018 6:24 pm
von Loxagon
Stimmt, das mit den Blumen muss natürlich erklärt werden, oder eben John & Julian ...

Und das ganze halt in BEIDEN Serien, denn der reine JS-Leser wird sich natürlich zu recht fragen: "So, schön ... und nun?"

Verfasst: Mo Apr 02, 2018 2:11 pm
von Tulimyrsky
Ich kopiere nun einfach Lessydragons Rezi und schließe mich dem kommentarlos an.

Für mich einer der besten JS-Romane der letzten Zeit. Bis auf den Cindy-Ausrutscher (ich hätte da zu einem tiefen Ausschnitt und 3 Seiten Tittenbeschreibung zurückgegriffen :D :D) von vorne bis hinten Top! Vor allem die Verhaltensweisen von Matthias, in Bezug auf sein eher zurückhaltendes Vorgehen... so muss Sinclair :D :D

Hervorragender Roman! :thumbup:

Verfasst: Di Apr 10, 2018 9:22 pm
von Sheila Conolly
Man, der Roman war ein echter Hammer!
Es fängt mit einer Erinnerungslücke an, die auch bestens als Appetizer für die Story diente.
Zumindest wollte ich ab da nur noch wissen, was denn überhaupt passiert ist.
Die ganze Geschichte ist so genial geschrieben, ich konnte das Heft nicht aus der Hand legen ...
Wo ich heute hinging, da war auch der vergessliche Mister Sinclair! :D

Die Wortwahl, die Dialoge (besonders die Dialoge, ich liebe Dialoge!! :D ), Johns "stille" Gedankengänge ... daneben Suko, der sich obgleich des seltsamen Verhaltens seines Partners zunehmend Sorgen machte ...
Rattenscharf! Als wenn man daneben steht und zuhört!

Während Suko und auch Jane krampfhaft versuchen herauszufinden, was in der Nacht mit John geschehen ist, macht John einen Entwicklungsrückschritt nach dem anderen.
Die Passagen, in denen es um seine Gedanken geht, sind super geschrieben. Jedes einzelne Wort (im wahrsten Sinne des Wortes) macht seine aktuelle Gefühlswelt deutlich.

Suko und Jane finden heraus, dass Matthias mit dahintersteckt und dass es einen Erinnerungssspeicher gibt, in den Johns Erinnerungen und damit sein Leben hineinfließt ... bis er sich nicht mehr erinnern kann, wie man atmet.

Als John sich im Schrank versteckt, während Suko im Keller der Stantons nach dem Erinnerungsspeicher suchen will und Matthias little John seine Aufwartung macht, sind die Gedanken des Geisterjägers wieder der Hammer! Auch hier ist erneut jedes einzelne Wort sehr "mächtig"/bzw. verfehlt kein einziges Wort seine Wirkung: erst Johns kindliche Gefühlswelt, dann die durch Höllenmatze hervorgerufenen Erinnerungsfetzen wirken auf mich als Leser so ein, als würde ich selbst bei John sitzen, um ihn bangen, mit ihm mitleiden und das Bedürfnis verspüren, ihn unentwegt tätscheln zu wollen ... einfach um ihm zu sagen, dass alles wieder gut wird.
Auch bei Suko und Jane ist die Verzweiflung, die durch die Ereignisse stellenweise aufkommt, förmlich greifbar. Fast nicht zu wissen, wie man weiter vorgehen soll, um den Freund zu retten ... aber trotzdem weitermachen muss, um doch eventuell noch irgendwas bewirken zu können ... super geschrieben!

Es ist also höchste Eile geboten ... und ich hab gemerkt, dass ich ab dem Moment, wo es im Heli weiterging, auch schneller gelesen habe, um "mitzuhelfen" und den Weg quasi zu beschleunigen^^

Der Hintergrund der Sparks, später Stantons und der Grand Reach Society ... GRS ... sehr cool!
Und immer einen Schritt vor, kurze Resignation, emotionaler Rückschritt, dann wieder ein durch logisches Nachdenken erhellender Gedanke, der weiterbringt:
Glenda's Recherche ... Cindy Parks ... Tochter der Stantons, die die Sparks waren ... Erinnerungsspeicher .... Cindys Wohnung ... aktuelles Haus der Stantons ... altes Haus der Sparks ...

Sehr schön war auch: Jane und Suko wechselten sich ab mit logischen Schlussfolgerungen, die sie aus dem zogen, was sie an Infos bekamen oder direkt zu sehen kriegten ... oder Glenda meldete sich mit den richtigen/wichtigen Infos.
Alles passt so harmonisch zusammen und wirkt auch überhaupt nicht bewusst zufällig herbeigeführt oder gar konstruiert. Das ganze Gebilde an Story kommt so in sich durchdacht rüber, dass man eigentlich auch gar keinen Gedanken daran verschwendet, ob hier irgendwas nicht logisch sein könnte ... dazu ist das alles viel zu interessant und zum "selbst mittendrin sein" be- und geschrieben!
Es begeistert einfach!

Gegen Ende dann, als Suko und Jane mit little John den Keller im verfallenen Sparks Haus erreichen, wähnen sie sich schon am Ziel ... als Cindys letzte Barriere um den Kelch Suko fast ausknockt. Super beschrieben auch die Sequenzen der Geister-Erinnerungen!
Das alles stellt sich als noch eine Schwierigkeit dar, die es zu bewältigen gilt ... total genial. Zwar wusste man, dass die Sparks-Tochter für den Erinnerungsspeicher noch die Geister der Opfer als Schutz dafür heraufbeschworen hat, aber irgendwie geriet es doch während der rasanten Ereignisse in Vergessenheit .... bis Suko den Kelch holen will ... und scheitert.
Dann aber hat er eine Idee, deren Ausgang er nicht wirklich voraussagen kann und setzt alles auf eine Karte.
Mit seinem Charme schafft er es, little John davon zu überzeugen, ein paar schwierige Worte zu lernen ... und die letzte Chance, John zu retten, nimmt ihren Lauf ...

Es hat total Spaß gemacht, diesen Roman zu lesen und es war auch alles drin, was reingehört und Laune macht! Selbst die Spannung war greifbar und obwohl man ja eigentlich weiß, dass es gut ausgeht, denn immerhin war der Geisterjäger selbst betroffen, hat man doch bis zum Ende mitgefiebert (z.B. schneller gelesen, als Eile geboten war, usw.^^) und gerade auch beim letzten Hindernis der wabernden Geister überlegt, wie das jetzt wohl noch zu schaffen ist.
Es war nichts vorhersehbar und man kam beim Lesen von einer Aktion in die nächste.

Zwischendurch werden Johns Gedanken in der Gegenwart geschrieben ... was ich sehr treffend gewählt finde und die aktuelle Situation im Hier und Jetzt sehr gut verdeutlicht. Parallel zu bestimmten Geschehnissen gibt es little Johns Gedanken, quasi beides zur selben Zeit. Es rückt auch die Ängste des "Kindes" besser in den Vordergrund, auf denen ja in dem Moment auch das Hauptaugenmerk liegt. Eine gute Wahl!

Und dann Matthias ... irgendwie wirkt der Knilch (wieder mal) stellenweise sogar sympathisch. Besonders als er mit little John im Schrank spricht. Und in dem Zuge wird auch ganz deutlich beschrieben, warum Luzifers rechte Hand nicht selbst für das Ableben des Geisterjägers sorgt .. was wunderbar plausibel dargestellt wurde.
Die Bösen wollen nun mal, dass ihre Widersacher leiden ... und am besten soll eben auch ihr ganzes Umfeld mitleiden, weil das ja meist auch mit zur Kategorie "Widersacher" gehört. Außerdem würde Suko und vielleicht auch Jane sich ewig Vorwürfe machen, nicht alles getan oder sogar versagt zu haben, weil sie John nicht retten konnten ... Das klingt doch für die Ohren eines Gegners gehaltvoller, als einfach hinzugehen und den Feind in einer Situation zu töten, die der gar nicht begreifen kann.
Selbst wieso Matthias am Schluss nicht nochmal auftauchte, war nachvollziehbar erklärt.
Und wie er schon selbst sagt, so wichtig waren Johns Erinnerungen für ihn nun auch nicht, da er bei vielen selbst zugegen war oder durch seine Höllenzugehörig drüber informiert ist ...

Zuerst dachte ich noch, dass Cindy und ihre Masche, John zu becircen, um ihn zu kriegen und ihren Plan durchzuführen, nicht funktionieren könnte. Dass sie das Kreuz durch ihre "schwächere" Magie einfach so täuscht ... aber auch das war nicht "einfach so". Sie besaß eben nur die schwächere Form der Magie, die ihre Eltern in vollem Umfang inne hatten. Und wenn irgendwas Böses in einem Raum Johns Kreuz erwärmt, dann warnt es ihn zwar, fungiert aber nicht als direkter Kompass. So konnte Cindy ihn gedanklich rufen und sobald das Kreuz reagierte, pausieren. Ergo war es John nicht möglich, eine eventuelle Kreuzerwärmung direkt auf sie zu beziehen. Zumal sie sich dabei auch als "nicht interessiert an ihn" gab und ihm nur gedanklich den kurzen Befehl suggerierte, nicht aufzugeben und an ihr dran zu bleiben. Es war nicht offensichtlich oder für ihn zusammenreimbar, dass sie diejenige welche ist, auf die sein Talisman anspringt ...
Genauso war es mit der Sache, als sie wohl John das Kreuz abgenommen hat. Sie ist ja immer noch ein Mensch und solange sie ihre magischen Fähigkeiten nicht raushängen lässt, kann sie das Kreuz wohl auch berühren. Check :)

Selbst die Handlungsorte waren super beschrieben und sorgten jeweils für die richtige Atmosphäre und das bedrohliche Ambiente, für das sie ja nun prädestiniert waren.
Sehr cool!

Der vergessliche Mister Sinclair wusste bestens zu unterhalten und da sich für mich auch keine Logikfehler beim Lesen ergaben, sondern einfach nur pure Sucht entfachte, immer weiterlesen zu müssen, geht's nicht anders, als ein fettes Top!! Super Teil!! :thumbup:

Auch das Cover ist bestens gelungen und die Szene wird auch zweimal genau so beschrieben. Super! :thumbup:

Zwei Text-Impressionen, die spontan hängengeblieben sind^^
"Ich fürchte, so muss man das sehen."
"Mist" ... "Mistmist" ... "Mistmistmist"





Original von Das Gleichgewicht
Original von Michael Breuer
Und nein, es war natürlich keine kopierte JS-Welt, sondern die kanonische Sinclair-Welt. Man kann die Crossover-Geschehnisse freilich gerne für sich ausblenden, wenn sie keinen Gefallen gefunden haben, ändert daran aber nichts :)
Sorry, aber das sehe ich einfach anders.

Es sei denn es werden jetzt wirklich Dinge aus dem Crossover erwähnt. Die angeblich ganz normal für John sind, aber von denen wir in all den Jahrzehnten JS noch nie gelesen haben. Zum Beispiel die ganze Sache zwischen John und Julian. Oder wenn Regenbogenblumen jetzt canon sind, warum darf John die dann nicht benutzen? Oder warum will er sie nicht benutzen? Da hätte ich im Crossover gern eine kurze Erklärung gehabt.

Aber gut, ich will nicht vorschnell urteilen. Ein halbes Jahr kann ich das mal im Hinterkopf behalten. Es ist nicht so, dass ich die Ereignisse ausblenden will. Im Gegenteil, es wäre schön wenn sie eben nicht ausgeblendet werden.
Ich war auch gespannt, ob in nem Satz (oder auch Nebensatz) nochmal Bezug auf das Crossi genommen wird und dachte zuerst, dass John in diesem Roman in der Seitengasse aufwacht, wo er aus dem PZ Universum zurückkehrte.
Aber für mich muss nicht zwingend jedes Mal der Vorgängerroman erwähnt werden ... das war nie so und muss auch nicht sein.
Was die Ereignisse aus dem Crossi angeht, da wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn irgendwann (!) mal gewisse, für das Sinclair-Uni relevante Dinge erwähnt werden.
Die Sache mit den Regenbogenblumen hat sich für mich eigentlich auch für John erledigt, als Jenkins Zammy fragte, ob er sich nicht ein paar "Primelchen" abgreifen könne ... und Zamorra ihm gepflegt den Rat gibt, das NICHT zu tun, da er sonst als Salat enden könnte ... Da Jenkins bei Zamorra ja über alles im Bilde ist und die Blumen ebenfalls nutzen könnte, aber eben nicht soll/darf, denke ich auch, dass selbiges für Sinclair gilt! Außerdem würden Kara und Myxin dann ja beinahe arbeitslos werden, wenn sie John nicht ab und an irgendwohin teleportieren könnten ... ;) :)

Verfasst: Di Apr 24, 2018 7:00 pm
von bierelli
Für mich ein sehr guter Roman.

Eine tolle Grundidee mit sehr gelungener Umsetzung. Und auch stilistisch sehr gut. Manchmal kam mir ein Schmunzler aus wenn John in Kleinkindsprache die Ereignisse wiedergab. Das Schmunzeln verging mir aber dann auch gleich wieder wenn man sich der Dramatik die dahinter steckt bewusst wird.

Sehr gut fand ich auch dass Glenda und Jane wichtige Rollen einnahmen. Vor allem von Glenda würde ich gerne wieder etwas mehr lesen.
Einen besonderen Bonuspunkt gibts noch für die Erwähnung eines Audi mit ÖSTEREICHISCHEM KENNZEICHEN! :D

Zu diesem Roman, bzw. eigentlich zur ganzen Serie wie sie sich derzeit darstellt möcht eich noch zwei Dinge erwähnen.

1. Was ist denn aus der neuen "Oberschefin" geworden die Sir Powell das Leben ein paar mal ziemlch schwer machte? Gibts die noch, und sie wird einfach nicht mehr erwähnte oder ist ihr Abgang an mir vorbeigegangen?

2. Mir fällt auf dass jeder Autor derzeit seinen "eigenen John" entwickelt hat. Manchmal, wie in diesem Roman, wirkt er sehr soft und empathisch. Das ihm das Ableben eines Menschen, auch wenn er ihn vermeintlich selbst getötet hat, so nahe geht habe ich so als Charaktereigenschaft nicht in Erinnerung. Und dass er dann in ein Pub geht um dort Trost im Alkohol zu suchen schon gar nicht.
In anderen Romanen kommen reihenweise und in großer Zahl Mensch, meist Unbeteiligte zu Tode und eine Seite weiter sind John und Suko schon wieder am Scherzen. Dasselbe ist mir bei Beschreibungen bzgl. "Sex" und anderen Dingen aufgefallen.
Irgendwie ergibt das kein ganz stimmiges Gesamtbild. Vielleicht kann man sich da zwischen den Autoren austauschen welchen Grundcharakter man dem Helden gibt. Mir persönlich ist da der von Jason Dark entwickelte eher softe, fast asexuelle, brave JS am liebsten. Mag vielleicht auch daran liegen dass ich mit dem groß geworden bin.
Oder man lässt jedem Autor seinen Freiraum und nimmt eben diverse Unstimmigkeiten in Kauf. Würde mich interessieren wie das die Autoren die hier mitlesen bzw. kommentieren das sehen.

Grüsse aus dem Land mit ÖSTERREICHISCHEN AUTOKENNZEICHEN

:D :winke:

Verfasst: Di Apr 24, 2018 11:20 pm
von dark side
Original von bierelli
1. Was ist denn aus der neuen "Oberschefin" geworden die Sir Powell das Leben ein paar mal ziemlch schwer machte? Gibts die noch, und sie wird einfach nicht mehr erwähnte oder ist ihr Abgang an mir vorbeigegangen?
Noch lebt sie :naegel:. Bisher hatte sich noch keiner Deiner Lieblingsdämonen (Werwölfe/Wertiger/Werpanther/Werviecher :D etc. ) für sie erbarmt. Was nicht ist kann ja noch werden :naegel:. Ihre Tage (vermute ich mal) sind bereits gezählt :naegel: :D .

Verfasst: So Apr 29, 2018 9:03 am
von Mr. Benjamin
Die vielen Top-Wertungen teile ich leider nicht. Von mir gibt es bloß ein "gut".

Positiv: Der Roman bietet recht viel Komik und erinnert mit Johns Problem ein bisschen an die wenigen lustigen Stellen aus der eher infantilen Sinclair-Comedy-CD aus der Döring-Ära. Schon der Titel wirkt ja leicht gewitzt und erinnerte mich vage an 40er Jahre US-Komödien.

Negativ: Das war zwar der Komik dienlich, aber diese vielen, vielen Erinnerungsprobleme, die immer wieder sehr pointiert dargelegte werden, wirkten auf mich recht schnell etwas selbstzweckhaft in ihrer Häufung. Wirklich spannend fand ich den Roman leider nicht. (Vielleicht auch, weil vor allem John bedroht war, dem ja in dieser Reihe vermutlich nie oder zumindest nicht in naher Zeit ein Ende bevorsteht. Und selbst eine Phase über mehrere Hefte mit einem kindlichen John Sinclair wäre nicht unbedingt ein herber Einschnitt gewesen, ging ja Suko auch schon einmal so.)
Dann ist da noch die Form des Vergessens. Das jemand immer mehr vergisst, kann ich mir noch gut vorstellen. Dass er jedoch vor allem die jeweils jungen Erinnerungen vergisst und allmählich ins Jugend-/Kinderalter zurückversetzt wird, war mir dann etwas zu... albern/unglaubwürdig? Das läuft ja auch bei stark demenzkranken, die zugegebenermaßen wieder mehr in ihrer Vergangenheit leben, nicht so ab wie hier. Klar, die Ursache war Magie - aber mir war das irgendwie zu unnötig konstruiert.
Hinzu kommt, dass JS irgendwann mit den Bommeln einer Jacke spielen will und fast zu weinen anfängt. Welches sprachbegabte Kleinkind spielt denn noch mit Bommeln? Seiner Ausdruckfähigkeit und dem sprachlichen Reflexionsvermögen zufolge müsste John eigentlich noch bis zur rettenden Aktion mindestens drei/vier Jahre alt sein...

Aber originell war der Roman schon. Aber konventioneller oldschool-Grusel wäre mir ohnehin lieber... :D

Verfasst: So Apr 29, 2018 11:20 pm
von Isaak S.
Original von Mr. Benjamin

Negativ: Das war zwar der Komik dienlich, aber diese vielen, vielen Erinnerungsprobleme, die immer wieder sehr pointiert dargelegte werden, wirkten auf mich recht schnell etwas selbstzweckhaft in ihrer Häufung. Wirklich spannend fand ich den Roman leider nicht.
Ich bin offen gestanden überrascht, dass die Meinungen hier so weit auseinander gehen. Für mich lag in der zunehmenden "Komik" der Grusel. Wie auch jetzt wieder in Bd. 2076 (Ich bringen den Tod) packt es mich emotional, wenn John der Lächerlichkeit preis gegeben wird. Und genau das war es für mich dann auch, was in dieser Geschichte vergessen ließ, dass am Ende schon alles gut wird. Es war also mitnichten Klamauk, sondern eine Art Wahnsinn.

Und noch eine Frage an Mr. Benjamin: Gibt es den konventionellen oldschool-Grusel überhaupt noch in der Sinclair-Serie? Und wenn ja, welche guten Beispiele funktionieren?

Verfasst: Mo Apr 30, 2018 10:40 am
von Mr. Benjamin
Original von Isaak S.Ich bin offen gestanden überrascht, dass die Meinungen hier so weit auseinander gehen. Für mich lag in der zunehmenden "Komik" der Grusel. Wie auch jetzt wieder in Bd. 2076 (Ich bringen den Tod) packt es mich emotional, wenn John der Lächerlichkeit preis gegeben wird. Und genau das war es für mich dann auch, was in dieser Geschichte vergessen ließ, dass am Ende schon alles gut wird. Es war also mitnichten Klamauk, sondern eine Art Wahnsinn.

Und noch eine Frage an Mr. Benjamin: Gibt es den konventionellen oldschool-Grusel überhaupt noch in der Sinclair-Serie? Und wenn ja, welche guten Beispiele funktionieren?
Mich packen die Sinclair-Hefte eigentlich nie richtig emotional. (Bei den Hörspielen ist es nochmals ein bisschen was anderes.) Bloß der (vermeintliche) Tod von zentralen Figuren geht manchmal nahe, weil das aber eben auch Auswirkungen für einen hat: man wird bei künftigen Lektüren einfach nicht mehr diesen Figuren wiederbegegnen (wenn nicht Wunder geschehen). (Ist quasi die kleine Form des Einstellens solch einer Reihe.)
Florian Hilleberg war manchmal dicht dran, aber seine "Tränenschleier"-Wendungen ziehen es dann mitunter doch wieder ins Triviale. (Ein Drama wird durch den Satz "er weinte" nicht trauriger wie auch eine Horrorstory durch "das Haus sah unheimlich aus" nicht unheimlicher wird.)

Natürlich kann unangebrachter Humor, unangebrachtes Gelächter etc. beunruhigend oder tragisch wirken. Aber innerhalb von Heftromanserien, in denen tiefe Gefühle eher als Klischee anwesend sind (und in denen die Bindung an Leser/innen über die regelmäßige, kontinuierliche, jahrelange Lektüre erfolgt), ist es für mich bloß ein untypisches Bonuy-Quäntchen Komik. :D


Und zum oldschool-Grusel: Auch wenn schon John Sinclair als Hauptfigur grundsätzlich von traditionellen Klassikern der phantastischen Literatur abweicht und eher modernere Strömungen des frühen 20. Jahrhunderts weiterverfolgt, so sind doch innerhalb der Reihe in jüngster Zeit etwa die Werwolf- oder Pantherfrauengeschichten recht oldschool gewesen. Vielleicht auch der erste Inugami-Teil. Wenn man solche Vrytha-Sachen oder die fantasylastigeren Handlungen, die Jason Dark ja auch erst nach mehreren hundert Bänden zögerlich eingeführt hat, damit vergleicht, wird der Unterschied vielleicht deutlich.

Verfasst: Di Mai 01, 2018 1:59 am
von Isaak S.
Ich danke für die interessanten Antworten!
Original von Mr. Benjamin
Mich packen die Sinclair-Hefte eigentlich nie richtig emotional.
Ja genau! Das war für mich der Punkt! Sieht bei mir ähnlich aus. Aber dieser Band hatte es dann bei mir geschafft und ich hatte mich darüber gewundert. Seitdem frage mich, woran das lag.
Original von Mr. Benjamin
Natürlich kann unangebrachter Humor, unangebrachtes Gelächter etc. beunruhigend oder tragisch wirken. Aber innerhalb von Heftromanserien, in denen tiefe Gefühle eher als Klischee anwesend sind (und in denen die Bindung an Leser/innen über die regelmäßige, kontinuierliche, jahrelange Lektüre erfolgt), ist es für mich bloß ein untypisches Bonuy-Quäntchen Komik. :D
Ich bin erst Ende letzten Jahres nach fünfundzwanzig Jahren Pause wieder eingestiegen. Für mich stellt sich seitdem die Frage des Genre. Ist die John-Sinclair-Reihe Trash (was ich nicht so sehen will) oder ist es Pulp Fiction (im besten Sinn) oder ist das eh ein und dasselbe? Oder ist es etwas anderes? Und da bin ich über die Frage des Humor gestolpert. Und ich meine hier den Humor des Lesers. Wenn es Trash wäre, würde das Ganze nur auf das Wiedererkennen des Lesers abzielen und wäre gelinde gesagt so eine Art literarisches Recycling. Hier aber, in diesem Band, schien mir etwas progressives vorhanden zu sein. Insofern gebe ich dir vollkommen Recht, etwas "untypisches". Letzten Endes vielleicht eine Frage, wohin sich die Serie in den kommenden Jahren weiterentwickeln will.
Original von Mr. Benjamin
Und zum oldschool-Grusel: (...) Vielleicht auch der erste Inugami-Teil. Wenn man solche Vrytha-Sachen oder die fantasylastigeren Handlungen, die Jason Dark ja auch erst nach mehreren hundert Bänden zögerlich eingeführt hat, damit vergleicht, wird der Unterschied vielleicht deutlich.
Ja! Ich glaube, ich verstehe, was du meinst! (Vrytha kenne ich noch nicht.) Bei den Inugami-Sachen (und insgesamt bei Florian Hilleberg) war ich immer wieder positiv überrascht, wie viel ich mit diesem oldschool-Grusel anfangen kann.

Noch einmal Danke für die interessante Antwort!

Verfasst: Mo Jul 04, 2022 2:22 pm
von Germon
Die Tage aus meinem JS Stapel gezogen und nicht bereut. Eine unterhaltsame Geschichte.
John Sinclair wird immer unbeholfener und man fühlt die Sorge von Suko richtig mit. Schön gemacht waren die Perspektivwechsel, zudem auch mit unterschiedlicher Zeitform geschrieben, mit hat das sehr gut gefallen.