Band 2008: Das Spukhaus-Kind

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JS Band 2008: Das Spukhaus-Kind

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Das Gleichgewicht Offline
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Beitrag von Das Gleichgewicht »

Ich war so naiv und habe mich wegen der durchaus ansprechenden Einleitung auf einen soliden Roman gefreut. Mutter und Tochter in einem Spukhaus, die seit Jahren in Symbiose mit einem harmlosen Geist leben und plötzlich wird dort eine Kreatur der Finsternis aktiv. Dabei hätte ich es besser wissen sollen. Bei einer Geschichte, die den Fokus auf die beiden Hauptfiguren und nicht die Action legt. Das heißt von den Dialogen sehr viele und von den Beschreibungen sehr viele. Zumal die Tochter erst zwölf ist und damit von Anfang an klar war, dass sie überlebt. Dem Kind die Mutter zu nehmen habe ich Dark auch nicht zugetraut. Da man die Geschichte bei einem knackigeren Schreibstil locker auch auf 30-40 Seiten hätte erzählen können, habe ich wenigstens nicht so viel zu schreiben.

John wird durch puren Zufall in den Fall hineingezogen. Bei der ersten „Attacke“ der Gegenseite fährt er in der Nähe herum und sein Kreuz meldet sich. So befragt er schnell den nächstbesten Nachbarn und lügt dabei aus irgendeinem Grund, er hätte einen Frauenschrei gehört. Na ein Glück, dass in dem Haus kein Vater mit seinem Sohn leben, dann hätte der Nachbar John garantiert nicht dorthin verwiesen. So kommt er aber gerade rechtzeitig an, um die Mutter zu retten. Durch ein Fenster im Erdgeschoss sieht er, wie die Frau von Würmern bedrängt wird. Die Tür ist verschlossen, also hat sie sich auf einen Tisch gerettet, als die Tierchen aus den Ritzen gekrochen kamen. Es sind übrigens nur viele normale Würmer, ohne scharfe Reißzähne oder Säure spuckend. Echte Bedrohung sieht anders aus. John schlägt das Fenster ein und rettet die holde Maid. Aber warum hat die nicht selbst versucht, aus dem Fenster zu flüchten? Wenn ich im Erdgeschoss bin und die Tür magisch verschlossen ist denke ich doch als normaler Mensch direkt als nächstes an die Fenster, glaube ich.

Egal, gleichzeitig wird die Tochter von der Kreatur der Finsternis bedroht. Über mehrere Abschnitte. Sie will die Kleine jetzt direkt vor Ort töten. Unnötig ausschweifend bereitet sie sich seitenlang darauf vor, so soll beim Leser anscheinend Angst aufkommen. Und als es dann endlich soweit ist, will das Monster sie erst kommende Nacht töten und verschwindet. Ohne Änderung der Meinung, Dark hat wieder vergessen, was er zuvor geschrieben hat. Das Geistermädchen nimmt die Tochter dann zur Sicherheit mit in eine graue Geisterwelt.

Als der aufkommende kleine Wutanfall und die Idee, das Heft hier zu beenden, erfolgreich zurückgedrängt wurde, geht es wieder quälend langsam mit der Handlung weiter. Dazu häufen sich weitere Widersprüche. Erst ist das Geistermädchen neu für die Familie, dann wissen sie schon länger davon. Erst konnte das Geistermädchen dem Monster damals entkommen und will jetzt weiteren Opfern helfen, dann wurde es damals von ihm hier im Haus getötet.

Beim letzten Drittel kann ich keine sicheren Aussagen mehr zu Handlungsdetails tätigen, weil es mir zu schlimm wurde. Ich habe die Seiten nur noch überflogen. Massig Dialoge und Erklärungen, der Plot kommt so gut wie gar nicht mehr voran. Zusammengefasst: Mutter und John suchen die Tochter. Es öffnet sich in der Wand der obligatorische Dimensionsspiegel. John durchschreitet ihn um die Tochter zurück zu holen und mit dem Geist zu labern. Kommt aber nicht wieder zurück. Unterdessen greift die Kreatur der Finsternis die Mutter an. John aktiviert das Kreuz um zurück zu kommen und das Biest zu vertreiben. Er nimmt die Verfolgung auf. Hier noch eine erwähnenswerte Szene. Die Kreatur flüchtet in ein Auto und versucht John zu überfahren. Scheinbar sind Reptiliendämonen aber keine guten Autofahrer, John kann ausweichen und das Monster brettert gegen die Hauswand. Was für eine lächerlich geschriebene Szene, wie von einem Jugendlichen der eine „supercoole“ Idee hatte und sie unbedingt in seiner Amateurkurzgeschichte unterbringen musste. Jedenfalls erwischt der Geisterjäger seinen Gegner dann noch und wirft ihm das Kreuz in den Rachen. Ende.

Sowas ist ein klassischer sehr schlechter Dark.





Dialog der Woche, einfach lustlos unter unzähligen Kandidaten dieses Niveaus herausgepickt:

„Du kannst mich Teufel nennen.“
„Unsinn. Nein, nicht Teufel, denn der sieht anders aus. Der hat Hörner an der Stirn.“
„Aha, du bist also schlau.“
„Keine Ahnung.“

Aber da kann ich wenigstens noch hinzufügen, dass Dark die Zwölfjährige wie immer eher als eine Sechsjährige schreibt.
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Das Gleichgewicht Offline
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Beitrag von Das Gleichgewicht »

Original von dubst3pp4
Trotzallem denke ich, wir lesen uns hier wieder, dann dafür haben mich die anderen Romane dann doch zu sehr gepackt :-D

Tja, offenbar wurde wieder ein interessierter Leser durch die Dark-Hefte vergrault. :D

Ich kann mir nicht vorstellen, dass aktuell noch jemand durch Dark zu JS findet, bei den Co-Autoren aber durchaus.
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Spätaufsteher Offline
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Beitrag von Spätaufsteher »

An den Schreibstil habe ich mich langsam gewöhnt. So schlecht finde ich ihn mittlerweile gar nicht mehr. Wäre langweilig wenn alle Autoren gleich schreiben würden.

Bei der Bewertung muss ich aber doch etwas abziehen für die zahlreichen Widersprüche und John's "Demenz". Dreimal muss ihm gesagt werden, dass es noch eine Tochter im Haus gibt. Auf der Straße vom Nachbarn der Hart's. Von der Mutter Pamela nachdem John sie vor den Würmern gerettet hat. Und zur guter Letzt noch einmal von Pamela bevor das Haus erkundet werden soll :D

Die Geschichte hat mir ansonsten gut gefallen. Aber warum zeigt sich der Dämon auf der Straße stehend, als Lilian aus dem Fenster sieht? Einfach nur Angst machen? (Die sie in der Situation nicht hat)
Da er in dem Haus wohnt, kann er doch gleich bei ihr im Zimmer erscheinen und sie töten.
Mit dem Geist von Elisa(manchmal auch Elise ;) ) wurde hier ein gutartiger Charakter an John's Seite gestellt.
Sie kann zwar keinen Suko ersetzen, aber trotzdem interessant.

Die Leserbriefe sehen für mich doch arg ausgesucht aus. In den Heften die ich bislang von JD gelesen habe, waren das nur Lobgesänge worauf sich Jason artig bedankt. Gibt es wirklich keine kritischen Briefe oder soll die nur nicht jeder lesen ;)

Das Cover ist nicht schlecht. Obwohl Elisa den Kerzenleuchter eigentlich in der Hand hält.
Insgesamt komme ich auf ein "mittel".
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