Band 4 - Sinatown – Stadt der Sünde

Das John Sinclair "spin off"!
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Dark Land Band 4: Sinatown – Stadt der Sünde

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Das Gleichgewicht Offline
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Beitrag von Das Gleichgewicht »

Das vorangegangene Heft von Dee habe ich noch gelobt und gefragt, warum er bei CZ nicht genau so schreibt. Hier haben wir dann, zumindest dramaturgisch, direkt wieder einen Roman, der sehr gut in die Hexenserie gepasst hätte. Denn es gibt einige Dinge die mich gestört haben.


Dazu zählt nicht unbedingt, dass der Autor ein Freund vom „Schauplatz der Woche“ ist. Wenn man für eine Handlung ein neues Stadtviertel nimmt verringert das wenigstens die Gefahr, sich zu widersprechen. Es ist immer ein „brandgefährliches Gebiet und No Go Area für die Polizisten“ mit eigenen Regeln und Gesetzen. Sinatown ist wie auch das verfallene Industriegebiet vom letzten Band eine eigene Welt. Im ganz eigenen Artstyle mit dazu passenden Monsteroptiken.


Auch die Handlung zieht an, denn Wynn setzt sich zusammen mit Abby auf die Spur des Schnabeldämons. Schon auf der Fähre nach Sinatown kann der junge Mann ihn stellen. Es kommt zum Kampf, den er nur durch das spontane Eingreifen einer Wolfsfrau überlebt. Motivation hat sie keine, sich einzumischen und ihr Leben zu riskieren. Hier macht Dee es sich zu einfach mit dem Handlungsverlauf. Die Wölfin wird auch nicht mehr wichtig. Sie heilt Wynn und setzt ihn dann vor die Tür. Ah ja.

Nun wurde er von Abby getrennt und den Schnabeldämon hat er ebenso verloren wie mehrere Tage. Wie hoch steht wohl die Chance, dass er in diesem riesigen und chaotischen Gebiet seine Freundin wiederfindet? Könnt ihr es euch denken? Als nächstes wird Wynn von einem Jungen in eine Falle gelockt und soll als Futter für einen Untoten herhalten. Das ist die Stelle die mich am meisten an CZ erinnert und total angenervt hat. Bei CZ passiert es ständig, dass den Helden etwas schlimmes widerfährt, das sich im Endeffekt aber sogar als Vorteil herausstellt. Hier wird Wynn zufällig (extrem zufällig unter all den Leuten in Sinatown und genau in diesen Stunden) in das Geschäft entführt, wo er sowieso mit Abby illegale Waffen kaufen wollte. Wir beginnen die Szene also damit, dass Wynn in einem Käfig sitzt und an einen Zombie verfüttert werden soll. Wir beenden die Szene damit, dass er wieder mit Abby zusammen ist – die war auch hier eingesperrt – und nach der Überwältigung der Besitzer gratis den ganzen Laden plündern darf und nun im Besitz einiger toller Gegenstände ist. Ich hasse dieses billige Dee-Stilmittel so dermaßen!


Mehr aufgeregt hat mich nur das Ende. Die Helden sind wieder zusammen und bewaffnet. Der Schnabeldämon könnte aber sonstwo sein, vielleicht ist er seinen Verletzungen sogar erlegen. Also auf zu einer mächtigen Dämonin die auserwählten Leuten eine einzige Frage beantwortet. Doch die beiden werden von ihr hereingelegt. Es endet damit, dass Wynn bewusstlos wird und mit Abby in Twilight City wieder erwacht. Das ganze Heft umsonst. Man ist genau so schlau wie am Anfang und befindet sich auch wieder am Ort des Heftbeginns. Bis auf die letzten 3 Seiten sah alles so aus, als würde man auch den nächsten Band in Sinatown verbringen und den Antagonisten weiter verfolgen und dann – auch das ist so ein CZ Ding – ändert Dee auf den letzten paar Seiten mit seinem allmächtigen Autorenfingerschnippen einfach alles. Toll.



Da es mich handlungstechnisch so sehr an CZ erinnert hat kann ich höchstens eine durchschnittliche Wertung vergeben. Wesentlich angenehmer geschrieben als die Hexenserie, aber mit den gleichen schlimmen Plotsünden.
Aktuelle Lesefavoriten:

1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Loxagon Offline
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Beitrag von Loxagon »

Nichts gebracht würde ich jetzt nicht sagen. Abby weiß dank Sina dass es ein Geheimnis um den Tod ihrer Mutter gibt, das Sina auch genau weiß welches, aber dazu schweigt. Damit ist aber auch klar, dass Sir Roger mehr weiß. Und das könnte natürlich eines Tages zu einem Knall zwischen ihm und Abby führen.

Keinen Fortschritt sehe ich wirklich nicht. Es gab Fortschritt. Wenig, aber die Serie ist auch erst bei Band 4. Bei Band 8, dem aktuellen, weiß man schon einiges mehr.
Theron Offline
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Beitrag von Theron »

Mir haben die Dark Land Romane von Logan Dee bisher alle sehr gut bis gut gefallen. Diesen hier bewerte ich sogar mit sehr gut. Wie das Gleichgewicht geschrieben hat gibt es sicherlich einige unwahrscheinliche Zufälligkeiten oder vielleicht auch ein wenig Unlogisches.
Mich hat es nicht gestört weil mir der Rest sehr gut gefallen hat.
Ich habe es auch nachvollziehbar gefunden dass Wynn von der Wolfsfrau Hilfe bekommt, da er ihr vorher auch geholfen hatte als sie zusammengeschlagen wurde.
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Wynn Offline
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Beitrag von Wynn »

Obwohl der Roman weiterhin die Serie vorantreibt: sehr schnell vorantreibt - und spannend bleibt, hat mic dieser Band dann doch etwas zurückgeworfen in meiner Gunst.

Es beginnt - das hat noch nicht einmal was mit der Handlung zu tun, einer völlig überflüssigen Fußnote. Fraglich nämlich ist, was der Hinweis, dass der Begriff "Götze" bei "Affengötzin" vorlutherisch, also "nicht abwertend" gemeint sei, soll. Da der Begriff überhaupt erst von Luther eingeführt wurde, gibt es diesen "vorlutherisch" also nicht. Abgesehen davon spielt Luther und seine Begriffswelt in Dark Land keine Rolle. Das stiftet schon mal unnötige Verwirrung, denn - doch: diese Affengötzin ist ein GÖTZE im vollen Umfang.

Der Begriff Shoggoth ließ mich dann auch schon abwinken, denn die Shogotten gehören zum Lovecraft-Universum. An Begriffs-Phantasie sollte es den Autoren ja eigentlich nicht mangeln.

Immer schlimmer wird allerdings Wynn selbst, der wie ein kleiner naiver Bengel durch die Szenerie tappt. Zu einem 12-Jährigen mag das ja passen, aber Johnny ist ein erwachsener Mann, das darf man nicht vergessen.

Auf die ganzen fahrigen Fehler im Plot selbst will ich jetzt gar nicht eingehen, da passt einiges nicht so richtig.

Nehmen wir nur mal den Kraak, der auf dem Schiff vor Wynn flieht. So haben wir den Dämon allerdings die ganze Zeit nicht präsentiert bekommen.
Oder dies: Als Wynn im Käfig sitzt - bzw. von dort aus fort gebracht werden soll, ringt er Aang die Waffe aus der Hand... UND WIRFT SIE ERST MAL WEG!!! - obwohl er nichts dringlicher braucht. Dieser Blödsinn wird dann zwar vom Autor abgefangen, indem er und Abby sich dann doch bewaffnen können, aber sowas ist einfach nur dämlich, mit Verlaub.

Schlechtester Teil der Serie bis dato, was am Autor liegt und nicht an der Story. Gehts so weiter, reitet man eine gute Idee zu Schanden.

Mit arg gutem Willen, weil mir die Serie bisher gefallen hat, vergebe ich ein "mittel":
Tulimyrsky Offline
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Beitrag von Tulimyrsky »

Ich vergebe ein 'sehr gut' auch wenn ich den Schluss ziemlich enttäuschend fand und die Flucht des Kraak vor Johnny (oder Wynn) zumindest auf den ersten Blick unsinnig erscheint, da dieser im vorherigen Band ohne Zögern seine Mutter und seine Brüder tötet... aber vielleicht wird ja da später noch etwas erklärt... Der Hinweis, dass Abby eine Hexe sei lässt jedenfalls sehr auf die Zukunft hoffen...

Ich kann den Unmut von Wynn (unseren Forums-Wynn meine ich jetzt :D) durchaus nachvollziehen und auch die Wut des Herrn Gleichgewicht (auch wenn ich lange nicht so belesen bin und die CZ schon mal gar nicht kenne...); dennoch finde ich die Dark Land Romane im Moment aufregender als JS ;)
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Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
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JohnSinclairFanClub Offline
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Registriert: Mo Okt 15, 2018 9:31 am

Beitrag von JohnSinclairFanClub »

Wynn Blakeston ist natürlich immer noch auf der Suche nach dem Mörder seiner Mutter - diesmal zieht es ihn nach Sinatown, der Stadt der Sünde. Für Wynn ist die Welt um Twilight City immer noch ein Alptraum, in dem er sich fast gar nicht zurechtfindet. Dieser Zustand ist ein Bonscher für die Autoren und Logan Dee nutzt diese Spielwiese herausragend. Er beschreibt alles so cool - mir gefällt es sehr!
Nunja, Wynn hat glücklicherweise Hilfe von seiner Freundin Abby. Mit einem großen Passagierdampfer, der Sündenpfühl, schaffen sie es schließlich nach einigen Hindernissen und ner Prise Action auf die gesetzlose Insel Sinatown.
Heftroman-Zufälle dürfen natürlich nicht fehlen, aber das ist hier z.B. supergut umgesetzt mit der Wölfin die Wynn rettet: TC ist halt ein Ort, in dem es auch "gute" Dämonen gibt. Das muss einem erstmal bewusst werden...
Und was ein Glück, dass sich Wynn und Abby nach ihrer Zwangstrennung in der gleichen Folterhöhle wieder treffen :) Auch dies stehen sie durch und lassen sich anschließend in den Norden kutschieren, der von dem Gorilla-Götzen Sinawa beherrscht wird. Der ist außerdem ein Orakel und wer es schafft in seinen Palast gelassen zu werden, hat eine Frage frei, auf die der Gangboss die Antwort weiß. Der Schachbrett-Endkampf entpuppt sich dabei als fiese Sache und beide werden dadurch nicht wirklich schlauer. Dass beide im Finale wieder auf dem Grundstück von Abbys Vater in TC erwachen ist schon ein bisschen abgehakt. Nicht schlecht, aber auch nicht richtig zufriedenstellend. Klar, die ganze Aktion war quasi umsonst, aber das kommt ja immer mal vor. (Bestes Beispiel ist hier wohl Indiana Jones 1, bei dem es schlussendlich auch völlig egal ist, ob Indi dabei war - die Nazi finden die Bundeslade so oder so :) Unterhalten hat er trotzdem!)

Hui, das war mal wieder ein toller Abstecher ins Dark Land! Beste Unterhaltung und klasse geschrieben von Logan Dee. SEHR GUT!
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