Mir hat dieser erste Teil der Hohlbein-Sinclair-Hexer-Story absolut gut gefallen!
Es ist meiner Meinung nach äußerst interessant und fesselnd geschrieben, es sind so einige Parallelen zu anderen Universen, bzw. zur Wirklichkeit da; die Entwicklungen der Geschichte(n) können den Lesern regelrecht in eine Art Bann ziehen ... wenn man sich denn unvoreingenommen auf all das einlassen will.
Ich wollte ... 
 
 
Immer unter Vorbehalt, ob ich das alles auch richtig verstanden habe, weil so einiges dann doch "neu" war, versuche ich mich jetzt auch mal an sowas wie einer Rezi ... 
 
  
 
Es gibt drei Zeitebenen: 
- die Vergangenheit um 1937 mit Robert Craven, Rowlf, Howard ... und einigen "Vorbereitungen" ...
- die Gegenwart mit Bill, Suko, Shao ... die es mit einem merkwürdigen Ereignis in John Sinclairs Wohnung zu tun bekommen und in einer Militärbasis landen, wo noch mehr Merkwürdigkeiten passieren ... 
- die Zukunft mit dem "wiedererweckten" John Sinclair, Tentakelwesen (Shoggothen) und Leuten/Kämpfern in Luftschiffen, die sich in einem zerstörten London, bzw. in einer zerstörten Welt aufhalten ... 
Jede Zeitebene wird für sich beschrieben, erklärt und abgehandelt ... bis Bill und Suko es in der Gegenwart mit Kreaturen zu tun bekommen, die in der Zukunft beschrieben wurden und einem John Sinclair gegenüberstehen, der nicht mehr er selbst zu sein scheint.
Auch die Vergangenheit dockt ans Sinclair-Universum und in gewisser Weise auch an die Gegenwart an, indem Robert und Rowlf Horace F. Sinclair, Johns Vater, vor dem sicheren Tod retten, der in naher Zukunft passiert wäre.
Da ich weder den Hexer vorher kannte, noch viel mit dem Lovecraft-Universum zu tun hatte, waren manche Namen/Ausdrücke ein bisschen gewöhnungsbedürftig.
So hab ich "Rowlf" einfach "Rolf" genannt ... statt Shoggothen bin ich immer bei "Schogetten" gelandet und aus "Saron" wurde immer automatisch "Sauron" 
 
 
Machte aber nix, am Ende hab ich dann auch alle Namen vernünftig auf dem Schirm gehabt^^
Eine Ähnlichkeit dieser Geschichte mit den Sinclair-Romanen meine ich auch noch gesehen zu haben, nämlich den "stinkenden Verfolger", der sich 1937 an Robert und Rowlf heftet und damit ebenfalls bei Gerald und Helen Sinclair auftaucht. Diese Figur kommt mir ziemlich ähnlich der vor, von der ich auch schon in Michael Breuers Zweiteiler um den Krakengötzen 
Bayramok-Lö gelesen zu haben glaube (Totenkult des Krakengötzen/Kreuzfahrt in den Wahnsinn). In diesem Zweiteiler war er, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, für die Entführung der Frauen zuständig ... und später tauchten auch nochmal mehrere davon auf. Eine ebensolche Ähnlichkeit kam mir dann auch bei den "verwandelten Krakenmenschen" aus "Der Gott aus der Tiefe" in den Sinn ... ?!
(Oder ich würfle da grad einiges durcheinander^^ Dann an dieser Stelle ein dickes, fettes soooorryyy!!!)
Jede einzelne Zeitebene fand ich gut ge- und beschrieben und alles war interessant genug, dass ich das Buch nicht wirklich aus der Hand legen konnte und es hatte schon beinahe so etwas wie Suchtfaktor.
Das Auftauchen von Asmodina, bzw. ja hauptsächlich deren Todesengel fand ich klasse! 
Mein neuer Lieblingsausdruck ist "faltete sich die Wirklichkeit auseinander" 
 
 
Wolfgang Hohlbein's Lieblingsausdruck schien irgendwie alles mit "absonderlich" zu sein^^ Aber wen wundert's auch, kam einem beim Lesen doch so gut wie alles etwas absonderlich vor. Die Schwärze, die  "Protoplasmaansammlungen", die Luftschiffe mit den schmissigen Namen "Lovecraft" und "Robert Bloch", die Ereignisse am oder eher im K2-Umfeld, das Geschehen unter der Erde in der Militärbasis, das Beschaffen des Necronomicons aus Roberts Anwesen (der Stock mit dem Kristall war cool. Wahrscheinlich kennt man den, wenn man den Hexer kennt?!) und damit auch wieder das Auftauchen der Protoplasmaansammlungen. Genau dieses "Zeugs" oder eher diese Tentakelkreaturen bilden die Gemeinsamkeit in allen drei Zeitebenen, nur in unterschiedlichen Ausmaßen. 
Und mittendrin die Protagonisten aus dem Sinclair-Universum, die meiner Ansicht nach auch gut getroffen wurden. Bei John ist es zunächst nicht so schwer, da er unter Gedächtnisverlust leidet und erst nach und nach einige dürftige Erklärungen bekommt, bzw. sich erst allmählich erinnert.
Suko und Bill passten sehr gut ... und es gab mit einigen ihrer Sprüche zwischendurch auch was zu schmunzeln. 
Die Todesengel, die immer dann auftauchen, wenn es brenzlig wird, kämpfen bis zum geht nicht mehr, damit Suko und Bill weiterkommen, bzw. überleben. So sieht es zumindest aus.
Das würde sich mit der Szene in der Zukunft decken, die John gezeigt bekommt, nämlich als Asmodina "der Kamera/der Sonde" nahelegt, John Sinclair zu Hilfe zu holen.
Was mir auch gut gefallen hat war, dass die genannten Horror-Autoren mehr geschrieben haben (sollen), als nur fiktive Horrorgeschichten. Als hätten sie eben schon mehr gewusst ... 
Sie beschrieben "achtarmige Tode" und auch heute noch zeigt sich das in der Angst der meisten Menschen vor achtbeinigen Spinnen(viechern) 
 
  
 
Sehr cool und damit ziemlich nah an der Wirklichkeit dran, dass man, sofern man länger darüber nachdenken möchte und Nachforschungen anstellt, irre werden könnte ... obgleich der vielen Parallelen zwischen Wahrheit und Fiktion!
Faszinierend finde ich in dem Zuge auch, dass es den Stern Beteigeuze im Sternbild des Orion tatsächlich gibt und eine Supernova des "Roten Überriesen" in ferner Zukunft vorausgesagt wird, die auch hier auf der Erde in ihrer Helligkeit zu sehen sein würde (ob das nun in tausend oder hunderttausend Jahren passiert, ist dabei ja irgendwie egal 

 ).
Daher ist die Erklärung, Sporen auszusenden, um ein Überleben auf anderen Planeten zu sichern, gar nicht so abwegig ... sofern die Großen Alten denn existieren 

Und auch sie - kennt man als "nur Sinclair-Fan" unter diesem Namen doch eigentlich andere "Figuren" als die "Großen Alten" - sind schnell als diejenigen aus dem Lovecraft-Universum im Hirn verankert.
Dazu noch die Äußeren Götter und die Älteren Götter ... wenn man sich mal damit befasst, wird alles immer logischer. Vielleicht liegt da ja auch noch ein bisschen Hoffnung auf den Älteren Göttern, die ja keine Großen Alten oder Äußere Götter sind ... und glücklicherweise auch den Menschen mehr zugetan scheinen, als die anderen.
Auch die Erklärungen, warum es überhaupt zu dieser Verwüstung oder vermeintlichen (?) Dystopie (wenn es denn dabei bleibt) kommt, klang recht plausibel. Mit dem Verschwinden der Magie verschwand auch die (letzte?!) "Barriere", die die Großen Alten bis dato noch daran hinderte, vollkommen die Macht auf der Erde zu übernehmen und ihre Dienerkreaturen, die Shoggothen, aktiv werden zu lassen (oder handeln/handelten sie mal wieder in eigenem Ermessen und lehnten sich damit erneut gegen die Großen Alten auf?! Ich bin noch neu in dem Metier und muss das teilweise wohl noch ein bisschen "sortieren" 
 
 
 ).
Der Cthulhu-Mythos ist mir einigermaßen grob bekannt, genau wie das Necronomicon und dadurch eben auch "Tentakelviecher". Allerdings nicht in solchen Dimensionen, wie Hohlbein es hier beschreibt. Da ich Tentakel-Viecher aber schon immer gut fand, egal in welcher Form oder aus welchem Universum, war "Im Auge des Sturms" für mich also per se lesenswert. Gepaart mit den Sinclair-, wie auch den Hexer-Figuren also eine echt interessante Mischung, die mir ausgesprochen gut gefällt.
Die ganze Atmosphäre hatte mich ziemlich schnell gepackt und verursachte hier und da ein nahezu beklemmendes Gefühl, obgleich der fesselnden Schreibweise und der Geschichte an sich.
Dieses "Endzeit"-Feeling hat was und es sieht zumindest für die Gegenwart und die Zukunft sehr finster, nahezu tentakulös schwarz aus ... schwärzer als schwarz ... 
Bliebe also nur die Vergangenheit, in der noch etwas Hilfreiches für das zukünftige Desaster "vorbereitet" werden könnte .... in der sich dieses finstere, schwarze Erwachen allerdings auch schon auszubreiten droht ... 
Oder Bill und Suko haben noch irgendwas auf Lager, das sie aktuell noch nicht haben oder von dem man noch nichts weiß. Doch dieser Allmacht von Shoggothen und Schwärze stehen wohl auch sie ziemlich macht- und ratlos gegenüber ... wenn sich nicht wieder die Wirklichkeit auseinanderfaltet und Asmodina, samt ihrer Todesengel irgendwas reißen können.  
Sieht aber auch nicht danach aus, da die Zukunft etwas anderes sagt ... 
Es bleibt also spannend und zum Glück kann sofort weitergelesen werden! :thumbup:
Auch wenn sich mir die Bedeutung des titelgebenden "Oculus" hier noch nicht ganz erschließt, so ist er oder es doch schon aufgetaucht, in Form der Stimme, die sich mit John unterhält und ihm das ein oder andere zu erklären versucht.
Bei der Bewertung bin ich etwas hin und her gerissen:
Ich würde nur aus dem einen Grund, nämlich dass es sich hier um einen Zweiteiler handelt, beim ersten Teil nicht gleich die Bestnote raushauen, da sonst keine Steigerung mehr möglich wäre ... also ein 
top mit "mutwilliger" Degradierung zum 
sehr gut.
Teil 2 befasst sich ja offensichtlich mit dem großen Showdown und noch mehr Erklärungen zum Warum und Wieso, zum Oculus, usw. weshalb ich in der Bewertung gerne noch Luft nach oben behalten würde und mit dem zweiten Teil auch den gesamten Zweiteiler bewerte (das nur kurz zur Erklärung^^).