Einführung zum Vampir-Horror-Roman-Taschenbuch
Moderator: Michael
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Waldfee Offline
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RE: Einführung zum Vampir-Horror-Roman-Taschenbuch
Da sich hier noch nicht allzu viele Leser drauf gemeldet haben, möchte ich hier kurz das Wort ergreifen; zunächst um ebenfalls diesen famosen sachkundigen Aufsatz zu loben und dann um an ein paar Stellen verhaltenen Widerspruch anzumelden.
Da ich nicht die komplette Reihe kenne, traue ich mir ein abschließendes Urteil nicht zu. Einen Großteil der Romane und Storysammlungen habe ich allerdings durchaus gelesen, deshalb meine ich beurteilen zu können, wie gelungen dieser Artikel sich des Themas annimmt.
In den wesentlichen Punkten stimme ich auch mit Olivaro überein, allerdings möchte ich doch zumindest eine in Ansätzen anderslautende Meinung zu einem Absatz vertreten.
Damit wir uns nicht falsch verstehen (und um in der gleichen Reihe zu bleiben): Bevor ich zu Lecale oder Saxon greife, würde ich jederzeit SPIELBALL DER HEXEN und - dem vor allem - FLIEH, HEXE, FLIEH den Vorzug geben. Diese Romane machen tatsächlich alles richtig, sind auch beim wiederholten Lesen ungemein spannend und freilich pflegen Merritt und besonders Leiber einen durchaus anspruchsvolleren Stil.
Von Zeit zu Zeit darf's aber eben auch mal die Okkult-Keule sein....
Da ich nicht die komplette Reihe kenne, traue ich mir ein abschließendes Urteil nicht zu. Einen Großteil der Romane und Storysammlungen habe ich allerdings durchaus gelesen, deshalb meine ich beurteilen zu können, wie gelungen dieser Artikel sich des Themas annimmt.
In den wesentlichen Punkten stimme ich auch mit Olivaro überein, allerdings möchte ich doch zumindest eine in Ansätzen anderslautende Meinung zu einem Absatz vertreten.
Nun ja, das ist sicherlich vor allem Geschmackssache und insofern nur sehr schwierig zu diskutieren. Gleich vorweg: Mir gefallen die Werke von Dennis Wheatley durchaus, ich greife von Zeit zu Zeit immer mal wieder danach und fühle mich dabei gut unterhalten. Und letztlich gilt das eben auch für die unter den Pseudonymen Lecale und Saxon veröffentlichten Texte. Ich will gerne einräumen, dass diese Geschichten um einiges weniger elegant und raffiniert konstruiert sind und es vielerorts auch gerne mal etwas, ähm, robuster zugeht. Dennoch finde ich, dass sie in grader Tradition zu den Pulps stehen - sie sind halt für den schnellen Verzehr produziert, sind direkt und halten sich nicht lange mit filigranem Schnörkel auf. Letztlich kommt es unter dem Strich darauf an dem Leser einen unterhaltsamen Nachmittag beschert zu haben und ich finde, dass McNeilly (und auch Wheatley) zumindest dieses einlösen.Der Engländer Wilfred McNeilly veröffentlichte unter zwei Pseudonymen im VAMPIR-Taschenbuch. Unter Peter Saxon brachte er zwei Werke (Bde. 27 und 31) um die Hauptpersonen Lionel Marks und Steven Kane, während in den fünf Romanen (Bde. 15, 23, 33, 37 und 56), die er als Errol Lecale verfasste, der "Okkult-Spezialist" Eli Podram im Mittelpunkt steht. McNeilly zeichnet sich in seinen Romanen durch einen starken Hang zu Grausamkeiten aus, der in den VAMPIR-Bänden gemildert scheint, jedoch in anderen Werken (die im Anne Erber Verlag publiziert wurden) voll zum Tragen kommen. Pate für diese Romane stand vermutlich der englische Schriftsteller Dennis Wheatley; der in seinen reißerischen Thrillern um Satanismus und Okkultismus eine ähnliche Tendenz zeigt. Zumindest konnte man McNeilly nicht den Vorwurf machen, er wäre unvorbereitet an seine Werke herangegangen: intensive Beschäftigung mit okkulten Themen und vor allem dem Voodooglauben lassen sich aus allen seinen Werken herauslesen, was sich negativ vor allem auf die Lesbarkeit auswirkt. Zudem ist McNeilly kein begabter Autor, dessen Werke einen so großen Lesegenuß vermitteln würden, um dieses Manko auszugleichen.
Damit wir uns nicht falsch verstehen (und um in der gleichen Reihe zu bleiben): Bevor ich zu Lecale oder Saxon greife, würde ich jederzeit SPIELBALL DER HEXEN und - dem vor allem - FLIEH, HEXE, FLIEH den Vorzug geben. Diese Romane machen tatsächlich alles richtig, sind auch beim wiederholten Lesen ungemein spannend und freilich pflegen Merritt und besonders Leiber einen durchaus anspruchsvolleren Stil.
Von Zeit zu Zeit darf's aber eben auch mal die Okkult-Keule sein....
Auch wenn ich diesem Statement gerne zustimme, halte ich den letzten Teil dieser Aussage für nicht mehr haltbar: In Zeiten in denen immer mehr Leute meinen, sie müssten für immer mehr Artikel immer mehr Geld verlangen, sind leider auch einige Bände aus dieser schönen Reihe nur dann ohne Anstrengung zu bekommen, wenn einem der Geldbeutel enorm locker sitzt. Mit einiger Geduld lassen sich sicherlich auch viele Stücke noch günstig erwerben, bei einigen braucht es aber tatsächlich Sitzfleisch bis einem diese - wenn überhaupt! - mal billig begegnen. Ausgerechnet Robert E. Howards DAS HAUS DES GRAUENS (Bd. 52) ist so ein Band, der preisgünstig leider kaum noch zu erwerben ist. Das ist sehr schade, denn der von Olivaro ausgesprochenen Leseempfehlung möchte ich zu 100 % beipflichten. Wer also hier die Möglichkeit hat das Buch zu einem ansprechenden Preis aufzustöbern, sollte diese Gelegenheit auf keinen Fall verstreichen lassen. Diese Sammlung ist in der Tat ein Highlight und lädt auch nach vielen Jahren immer noch wieder zu regem Gebrauch einIn seiner thematischen Vielfalt und ansprechenden Aufmachung verdient es das VAMPIR- Taschenbuch, in jedem Bücherregal mit phantastischer Literatur präsent zu sein, und noch heute, über vierzig Jahre nach Erscheinen des ersten Bandes, ist es möglich, die Reihe ohne Anstrengung zu komplettieren.
"Rosebud" C.F.Kane